Turn-Weltcup Bretschneider und Seitz gewinnen beim Cottbuser Turn-Weltcup
Cottbus (dpa) - Die beiden Chemnitzer Andreas Bretschneider und Pauline Schäfer haben am letzten Tag des Turn-Weltcups in Cottbus noch einmal für Hochstimmung im deutschen Lager gesorgt.
Mit der allerletzten Übung katapultierte sich Bretschneider vor 1550 Zuschauern in der ausverkauften Lausitz Arena mit einer blitzsauberen Reckübung auf Platz eins und sorgte damit für den zweiten deutschen Weltcupsieg des Wochenendes. „Ich musste mich entscheiden, ob ich auf Sicherheit turne oder mich meinem Naturell ergebe und doch wieder auf Risiko gehe“, berichtete Bretschneider. „Ich war heute einmal clever und habe mich für die leichtere Übung entschieden, die am Ende ausgereicht hat“, freute er sich über seinen vierten Cottbuser Sieg.
Den ersten deutschen Weltcupsieg hatte am Samstag die Stuttgarterin Elisabeth Seitz beigesteuert. Die 24-Jährige blieb mit 14,900 Punkten zwischen den Holmen ohne nennenswerte Fehler und landete so vor den beiden Chinesinnen Lyu Jiaqi (14,866) und Lan Xingyu (14,633). Für Seitz war es der zweite Sieg beim ältesten deutschen Traditionsturnier. Lang sei das Jahr gewesen, räumte Seitz ein, die wie die meisten anderen Turner am 2. Dezember ein letztes Mal im Finale der Deutschen Turnliga an die Geräte muss. „Aber ich weiß auch, dass ich mich auf mich selbst verlassen kann. Ich musste nur alle meine Kräfte noch einmal zusammennehmen“, sagte sie.
Bretschneiders Freundin Pauline Schäfer verpasste dagegen ihren ersten Sieg beim Turnier der Meister erneut. Die 20-jährige Weltmeisterin aus Chemnitz scheiterte im Finale am Schwebebalken trotz guter Übung knapp an der Chinesin Wang Cenyu. Deren 14,166 Punkte reichten trotz Schäfers (14,000) guter Übung für einen knappen Sieg. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich das hier und heute noch einmal so gut hinkriege“, sagte sie und freute sich über Platz zwei am Schwebebalken sowie auch noch über Rang drei am Boden.
Am Barren turnte sich Marcel Nguyen auf Platz drei. Seine drei Doppelsalti in der Holmengasse und der hochschwierige Tsukahara-Abgang reichten allerdings nicht, um gegen die Klasse des Chinesen Tan Di (15,566) bestehen zu können. Auch Dauerrivale Oleg Wernjajew konnte mit 15,166 Punkten den Doppel-Olympiasieger von London 2012 mit 33 Zehntelpunkten noch hinter sich lassen.