Bundeswehr: Bach begrüßt Erhalt der Sportstandorte

Berlin (dpa) - Die Bundeswehr wird trotz umfangreicher Standortschließungen keine Sportfördergruppe auflösen und höchstwahrscheinlich auch alle 744 Sportsoldaten weiter finanziell unterstützen.

„Wir werden auch zukünftig 15 Sportfördergruppen haben. Das geht ja auch aus dem Standortkonzept hervor“, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums der Nachrichtenagentur dpa. Nur eine Sportfördergruppe, die Fallschirmspringer, soll von Altenstadt/Bayern nach Oldenburg verlegt werden.

„Wir begrüßen das, weil die Sportförderung der Bundeswehr ein unverzichtbarer Bestandteil der Leistungssportförderung für unsere Athleten in Deutschland ist“, sagte Thomas Bach, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). „Zugleich ist es eine Win-Win-Situation, weil die Athleten in den Sportfördergruppen als Mitglieder einer Olympia-Mannschaft sympathische Botschafter Deutschlands und der Bundeswehr sind. Sie haben eine sehr positive Außenwirkung, tragen aber auch zum Zusammenhalt der Bundeswehr bei.“

Die Bundeswehr fördert ihre Sportsoldaten jährlich mit rund 33 Millionen Euro. 31 Standorte sollen im Zuge der Bundeswehrreform in den nächsten Jahren geschlossen und 90 zum Teil drastisch verkleinert werden. Das Konzept von Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU), das bis zum Jahr 2017 weitgehend umgesetzt werden soll, war vom Bundeskabinett in der vorigen Woche gebilligt worden.

Kugelstoßer Ralf Bartels, Kapitän der deutschen Leichtathletik-Nationalmannschaft, begrüßte die Entscheidung. „Ich bin seit 1998 Sportsoldat. Ohne die Bundeswehr hätte ich meine Erfolge so sicher nicht geschafft“, betonte der Ex-Europameister und zweimalige WM-Dritte.

„Es ist sehr, sehr wichtig, dass man sich nun ein Jahr konzentriert auf die Olympischen Spiele vorbereiten kann. Die Bundeswehr ist da wirklich ein ganz wichtiger Faktor. Ohne sie würde die eine oder andere internationale Medaille wegfallen. Es wurden ja in der Vergangenheit sogar ein paar zusätzliche Stellen in den Sportfördergruppen geschaffen“, sagte der 31-Jährige vom SC Neubrandenburg.

Dennoch sieht Bartels auch Probleme - beim Nachwuchs und bei den Trainern. „Weil der Nachwuchs fehlt, werden die Sportfördergruppen langfristig eine Misere haben, die Stellen überhaupt zu besetzen“, meinte der Mecklenburger. „Und die Trainer müssen nach Olympischen Spielen immer bangen, wenn nicht die erhofften Medaillen kommen.“