Der belastete Bundesliga-Gipfel
Auch Hummels und Schmelzer fallen vor dem Topspiel gegen Bayern aus. In München melden sich alle gesund.
Dortmund. Borussia Dortmund ist zum offensichtlich schlechtesten Zeitpunkt der Bundesliga-Saison die Abwehr abhanden gekommen. Während die deutschen Nationalspieler am Mittwochabend noch auf dem heiligen Rasen in Wembley ihren 1:0-Sieg feierten, hatten die BVB-Führungskräfte Reinhard Rauball und Hans-Joachim Watzke bereits mit versteinerten Mienen das Wembleystadion verlassen. Nach Neven Subotic (Kreuzbandoperation) fehlen Dortmnund vor dem Liga-Gipfel gegen den FC Bayern und dem „Endspiel“ in der Champions League gegen den SSC Neapel nun auch noch Mats Hummels und Marcel Schmelzer.
Hummels hatte sich gegen England einen knöchernen Bandausriss am rechten Fersenbein zugezogen und fällt für den Rest der Hinrunde aus. Schmelzer fehlt nach einem Faserriss in der Wade drei Wochen. „Das ist eine absolute Ausnahmesituation. Uns bricht die gesamte Viererkette aus den beiden Meisterjahren weg“, sagte Geschäftsführer Watzke am Mittwoch. In der Tat: Lukasz Piszczek komplettiert die Meisterkette, fällt aber auch wegen einer Hüftoperation schon seit Sommer aus — und sammelte just am vergangenen Dienstag im Test gegen Paderborn (1:2) erste, sanfte Test-Eindrücke.
„Die kommenden Wochen werden sehr schwierig, aber wir werden das schon hinkriegen“, teilte Hummels per Facebook mit. Ihn könnte Sven Bender ersetzen, dessen Platz im defensiven Mittelfeld der genesene Kapitän Sebastian Kehl einnehmen könnte. Für Schmelzer könnte Erik Durm auf der linke Abwehrseite zum Einsatz kommen. Allerdings klagte der U 21-Nationalspieler zuletzt über Kniebeschwerden.
Dagegen steht Manuel Friedrich sofort zur Verfügung. Am Mittwoch Abend verpflichtete der BVB den zuletzt vereinslosen 34 Jahre alten Abwehrspieler bis Juni 2014 — zuletzt hatte Friedrich bei Bayer Leverkusen keinen Vertrag mehr erhalten. „Er hat bei uns im Training einen sehr guten Eindruck hinterlassen“, sagte Sportdirektor Michael Zorc. Friedrich könnte bereits am Samstag im Kader stehen.
Auch Bundestrainer Joachim Löw beklagte die Verletzungen. „Marcel und Mats waren zuletzt gut drauf, dass sie nun ausfallen, ist für sie selbst und Dortmund natürlich unglücklich“, sagte der Bundestrainer. „Wenn ich die schwere Verletzung von Sami Khedira hinzu zähle, kann ich mich nicht erinnern, wann wir bei der Nationalmannschaft zuletzt innerhalb so kurzer Zeit solche Verletzungen hatten.“
Im Gegensatz zu den Dortmundern halten sich die Verletzungssorgen der Münchner trotz des Ausfalls von Bastian Schweinsteiger in Grenzen. Sowohl Arjen Robben, der sich im Testspiel der Niederländer gegen Japan am Knöchel verletzt hatte, als auch der leicht angeschlagene Franck Ribéry scheinen einsatzbereit. Das Mitwirken des in London wegen Beschwerden an der Ferse ausgewechselten Jérôme Boateng ist ebenfalls nicht gefährdet. „Mir geht es gut. Ich kann spielen“, sagte Boateng.