Sportler bleiben hart DOSB legt Papier zu Athletenvertretung vor
Frankfurt/Main (dpa) - Der Deutsche Olympische Sportbund hat in der Auseinandersetzung mit seiner Athletenkommission und deren Bestreben, sich im „Verein Athleten Deutschland“ autonom und unabhängiger zu organisieren, ein Diskussionspapier vorgelegt.
Wie am 5. Juni bekannt wurde, enthält es drei Szenarien: Eine Stärkung der Unabhängigkeit der Athletenkommission, die zukünftige Interessenvertretung der Sportler im Athleten-Verein und eine Weiterleitung der Fördergelder des Bundes über den DOSB an den Verein Athleten Deutschland. Der DOSB ließ offen, welches Szenario er bevorzugt.
Dagegen hat die von Max Hartung und Silke Kassner angeführte Athletenvertretung in einem am gleichen Tag abgeschickten Brief an den DOSB und an Parlamentarier des Deutschen Bundestages keinen Zweifel an ihrer Position gelassen. „Wir sprechen uns weiterhin klar für Szenario II „Verstärkung der Interessenvertretung der Athleten im Verein Athleten Deutschland e.V.“ aus“, heißt es in dem Schreiben.
Zugleich kritisierten sie, dass das „Timing der schriftlichen Vorschläge des DOSB zu diesem späten Zeitpunkt in den fortgeschrittenen Haushaltsberatungen mehr als problematisch“ sei. Zwei Jahre sei Zeit gewesen, sich mit der Thematik gemeinsam auseinanderzusetzen, statt „im letzten Augenblick vor kritischen Haushaltsberatungen mögliche Gestaltungsoptionen zu eruieren“.
Der Verein Athleten Deutschland fordert vom Bund 225.000 Euro Förderung vom Bund, um professioneller und unabhängiger die Interessen der Sportler zu vertreten. Aber der Sportausschuss lehnte einen entsprechenden Antrag von Bündnis 90/Die Grünen ab, diese Fördersumme in den Bundeshaushalt für 2018 aufzunehmen. Während die SPD die Initiative unterstützte, lehnten die Koalitionspartner CDU/CSU den Antrag ab.