Ein Patzer zuviel für Synchron-Duo Hausding/Feck - Punzel WM-Sechste (Foto - aktuell)

Barcelona (dpa) - Die beste WM-Platzierung ihrer gemeinsamen Laufbahn sorgte bei Patrick Hausding und Stephan Feck für hängende Köpfe und traurige Gesichter. Über Platz vier im Synchron-Springen vom Drei-Meter-Brett konnte sich das Duo aus Berlin und Leipzig so gar nicht freuen.

Zumal die Medaille in Barcelona fast schon auf dem sprichwörtlichen Silbertablett lag. Bis zum vierten Sprung fanden sie den richtigen Dreh, doch nach dem verpatzten dreieinhalbfachen Delfinsalto war das mögliche Edelmetall futsch.

„Wenn wir fehlerfrei Vierter geworden wären, hätte man sich sicherlich gefreut“, sagte Bundestrainer Lutz Buschkow. „Wenn man das nicht abruft, was man im Trainingsprozess gesehen hat, sitzt die Enttäuschung einfach tief.“ Hausding nahm die Schuld auf sich: „Ich habe einen Fehler gemacht, der nicht nötig war. Der Sprung war nicht vorzeigbar.“ Feck, der mit einem Faustschlag auf den Rand des Wärmebeckens seiner Enttäuschung freien Lauf ließ, wollte seinem Partner keinen Vorwurf machen: „Das ist einfach bitter, aber Fehler passieren.“

Zwar rückte das Duo bei der Schwimm-WM noch von Platz acht auf Rang vier vor, doch es waren wahrhaft mehr als 411,27 Punkte drin gewesen. Es gewannen Qin Kai/He Chong aus China mit 448,86 Zählern vor der russischen Kombination Jewgeni Kusnezow/Ilja Sacharow (428,01) und den Mexikanern Jahir Ocampo/Rommel Pacheco (422,79).

Hausding/Feck, 2009 und 2011 jeweils WM-Fünfte, verfehlten die mögliche zweite deutsche Springer-Medaille in der beeindruckenden Sprunganlage am Montjuic. Immerhin gelang die Rehabilitation für die verpasste Olympia-Qualifikation. Noch im Vorkampf am Morgen hatte das Duo noch auf Platz drei seine Medaillenambitionen unterstrichen. Im Finale ging es für die EM-Zweiten auch gut los: Nach den beiden Pflichtsprüngen lagen sie als Dritte im Soll.

Beim ersten Kürsprung, dem zweieinhalbfachen Auerbachsalto, kam Feck nicht ganz gerade ins Wasser und produzierte zu viele Spritzer. Auf Platz vier war aber noch alles drin, der Abstand deswegen minimal, weil auch fast andere Konkurrenten leichte Patzer hatten. Dann aber verhaute Hausding seinen gehockten dreieinhalbfachen Delfinsalto total - beide stürzten im nicht gerade hochkarätigen Wettkampf zwischenzeitlich bis auf Platz acht ab.

Hausding hat als Olympia-Vierter im Einzel vom Drei-Meter-Brett noch eine Medaillenchance, für Feck ist die WM aber auch noch nicht beendet. Er wurde kurz nach dem Wettkampf auch noch für die Einzelentscheidung vom Drei-Meter-Brett nominiert.