2. Liga: DEB erhebt schwere Vorwürfe gegen Clubs

Berlin (dpa) - Die Fronten im Machtkampf zwischen dem Deutschen Eishockey-Bund und den abtrünnigen Zweitliga-Vereinen bleiben verhärtet.

Der DEB-Vizepräsiden Manuel Hüttl erhob in einer Mitteilung schwere Vorwürfe gegen die Clubs, die sich vom DEB als Dachverband abspalten wollen. „Es kann nicht sein, dass Clubvertreter rechtsverbindliche Verpflichtungen kontinuierlich mit Füßen treten“, kritisierte Hüttl: „Wenn wir jetzt nicht auf die Einhaltung der Satzung und Ordnungen des DEB und Gesellschaftsrecht bestehen, ist weiterem willkürlichem Verhalten Tür und Tor geöffnet.“

Am 18. Juli soll vor dem Landgericht München entschieden werden, ob es rechtens ist, dass der DEB den Clubs, die eine eigene Liga gründen wollen, den Anschluss an den nationalen Verband verweigert. Die Vereine hatten eine Einstweiligen Verfügung eingereicht. Damit soll ein geregelter Spielbetrieb gewährleistet werden, der auf Schiedsrichter, Transferkarten oder Spielerpässe zurückgreifen kann.

Ein Großteil der Zweitliga-Vereine war aus dem Kooperations-Vertrag mit dem DEB ausgestiegen, weil sie sich durch eine selbstständig organisierte Liga professionellere Strukturen erhoffen. Hüttls Reaktion darauf: „Nicht der DEB, sondern die Clubs gefährden die Zukunft ihrer Standorte. Die Tatsache, dass die Clubs sich vom DEB abspalten wollen, hängt ausschließlich mit persönlichen Animositäten zusammen.“

Unabhängig vom Ausgang der Gerichtsverhandlung planen die Clubs bereits eine Liga ohne den Segen des DEB. „Wir werden auf alle Fälle nächste Saison mit zwölf Mannschaften spielen“, bekräftigte Karl Aicher, der zweite Vorsitzende der Starbulls Rosenheim, in den „Eishockey News“. Und der Club-Anwalt Jürgen Scholz meinte: „Eishockey spielen kann man auch ohne den DEB.“

Der Dachverband reagierte verwundert über die Aussage, dass die Clubs selbst bei einer Niederlage vor Gericht im Rahmen einer „wilden Liga“ an den Start gehen wollen. „Das setzt dem Ganzen noch die Krone auf“, äußerte sich Hüttl entsetzt: „Wenn dieses Verhalten Schule macht, dann braucht der Sport weder Legislative noch Exekutive mehr.“ Es müsse jetzt endlich Schluss sein „mit dem Spuk. Jetzt entscheidet Justitia“, betonte er. Das Angebot an die Zweitliga-Vereine, unter dem Dach des DEB zu verbleiben, halte der DEB aber aufrecht.