Amerikanischer Traum beginnt in Berlin

Die NHL, stärkste Liga der Welt, und Christian Ehrhoff machen Station in Deutschland.

Düsseldorf. Die stärkste Eishockey-Liga der Welt macht Station in Deutschland. Morgen steigt in Berlin das erste offizielle Spiel der National Hockey League (NHL) auf deutschem Boden. Dann treffen die Los Angeles Kings auf die Buffalo Sabres.

Die Tickets waren innerhalb von zwei Tagen vergriffen. Kein Wunder, stehen in den Reihen der Sabres in Jochen Hecht und Christian Ehrhoff gleich zwei deutsche Nationalspieler.

Allerdings dürfte die deutschen Eishockey-Fans nur den Ex-Krefelder Ehrhoff auf dem Eis zu sehen bekommen, denn Hecht laboriert noch an den Folgen einer Gehirnerschütterung — ein Einsatz erscheint ausgeschlossen.

Ehrhoff hatte im vergangenen Sommer den begehrten Stanley-Cup fast in den Händen, musste sich letztlich in einer dramatischen Finalserie mit den Vancoucer Canucks in sieben Spielen den Boston Bruins mit seinem Nationalmannschaftskollegen Dennis Seidenberg geschlagen geben.

Während Seidenberg, der mit den Bruins in der Nacht zum Freitag gegen die Philadelphia Flyers die neue Saison eröffnet, von einer Wiederholung des Titelgewinnes träumt („Wir wollen noch einmal eine so geile Party feiern“), hat Ehrhoff den Klub gewechselt.

Nachdem er sich mit den Canucks nicht auf eine Vertragsverlängerung hatte einigen können, wurde er als so genannter „Free agent“ mit den Buffalo Sabres handelseinig.

„Vancouver wollte, dass ich mich unter Marktwert verkaufe“, sagte Erhoff, der bei den Sabres einen Zehn-Jahres-Vertrag über 40 Millionen Dollar unterschrieben hat.

Mit einem Gehalt von zehn Millionen Dollar im ersten Vertragsjahr ist der 29-Jährige der bestbezahlte Verteidiger der gesamten Liga. Doch für Ehrhoff zählt nicht nur das Geld, deshalb hatte er zuvor eine Offerte der New York Islanders abgelehnt.

Der neue Besitzer, US-Milliardär Terrence Pegula, hat kräftig investiert, um eine schlagkräftige Mannschaft in Buffalo zusammenzustellen. „Mein erstes und vorrangiges Ziel ist und bleibt es, den Stanley Cup zu gewinnen“, sagt der Verteidiger.

Derweil könnte NHL-Veteran Marco Sturm seinen Kollegen die Suppe versalzen. Gemeinsam mit Alexander Sulzer heuerte der mit 951 Spielen erfahrenste Deutsche in Vancouver an und macht sich ebenfalls Titel-Hoffnungen.