Selbstvertrauen gesucht
Die DEG verliert in Straubing 2:3. Fehlende Erfolgserlebnisse lähmen die Spieler.
Straubing. Während Straubings Verteidiger Bruno St. Jacques auf dem Eis den „Moonwalk“ von Michael Jackson parodierte und die gute Stimmung der Tigers-Anhänger damit weiter anheizte, schnappte sich DEG-Trainer Jeff Tomlinson im Medienraum des Eisstadions am Pulverturm erst einmal eine Bügelflasche des einheimischen Kellerbieres. „Das brauche ich jetzt einfach mal“, sagte Tomlinson.
Vor 4089 Zuschauern musste sich sein Team nach Verlängerung mit 2:3 (1:1, 0:0, 1:1, 0:1) geschlagen geben und bildet nun als Zwölfter im Verbund mit den Kölner Haien (11.) und den Krefeld Pinguinen (13.) die „rheinische Tiefebene“ der Tabelle. Auffällig ist, dass die DEG bei ihren bisherigen sechs Saison-Spielen schon dreimal in die Verlängerung musste und alle drei verlor. „Im Vorjahr war die Verlängerung eine unserer Stärken, aber wir produzieren jetzt zu viele Fehler und schenken dem Gegner dadurch wichtige Tore. Das ist sehr ärgerlich, denn am Ende zählt in dieser engen Liga jeder Punkt“, sagte Manager Lance Nethery gestern.
Dass es in Straubing überhaupt einen Punkt gegeben hatte, grenzte schon an Glück. Erst 143 Sekunden vor Spielende erzielte Andy Hedlund mit einem Verzweiflungsschuss von der Mittellinie das 2:2. „So ein Tor habe ich noch nicht geschossen“, sagte der Verteidiger und staunte über sich selbst, während Trainer Tomlinson meinte: „Wegen dieses späten Treffers bin ich mit dem Punkt zwar zufrieden, aber es ist nicht unser Anspruch, nur einen Zähler zu holen.“
Um aber mehr holen zu können, brauchen die Spieler größeres Selbstvertrauen. Die Stürmer treffen einfach das Tor nicht. „Es gibt nichts Schlimmeres als eine torlose Zeit am Saisonanfang. So etwas nagt unglaublich an einem Spieler. Ich kenne das aus meiner Zeit als Trainer beim KEC. Da hat Dwayne Norris in den ersten 15 Spielen nicht getroffen und war mental ganz unten“, sagte Manager Nethery.
Nethery hofft, dass die Blockade bald gelöst wird, zumal dann auch Last von den Verteidigern abfällt. Die haben derzeit den Druck, keine Fehler machen zu dürfen und machen deswegen besonders viele. „Marian Bazany zum Beispiel ist unser stabilster Verteidiger, aber im Moment will er einfach zu viel“, sagte Nethery. Das Team braucht dringend ein Erfolgserlebnis. „Danach kann es ganz schnell wieder von alleine laufen“, sagte Bazany.