Vor WM DEB-Präsident Reindl: „Wir können ins Viertelfinale kommen“
Berlin (dpa) - Der deutsche Eishockey-Verbandschef Franz Reindl hofft auf den Viertelfinal-Einzug des DEB-Teams bei der kommenden WM in Köln und Paris. Als Ziel möchte der Ex-Profi die Runde der letzten acht Teams aber nicht ausgeben.
„Wenn wir alles abrufen, können wir ins Viertelfinale kommen“, sagte der 62-Jährige in Berlin am Rande einer Veranstaltung des Deutschen Eishockey-Bundes. „Ich bin aber auch Realist“, fügte der Bayer mit Blick auf das schwere Auftaktprogramm mit Spielen gegen die USA, Schweden und Russland hinzu.
„Du kannst mit null Punkten da raus gehen. Dann wird sich zeigen, wie stabil die Mannschaft ist.“ Gleichwohl spüre er eine Euphorie in der Mannschaft, und die anderen vier Spiele in der WM-Gruppe würden „auf Augenhöhe“ stattfinden. Ein Weiterkommen bei der WM vom 5. bis zum 21. Mai sei dann immer noch möglich.
Einen großen Stellenwert würden die NHL-Profis im DEB-Team besitzen. Thomas Greiss sei „eine Bank im Tor“, und Verteidiger Dennis Seidenberg, sein Teamkollege von den New York Islanders, verfüge über viel Erfahrung. Nicht zuletzt bei der Olympia-Qualifikation in Lettland habe man die Bedeutung der Nordamerika-Profis gespürt. „Da hatten wir eine super kompakte Mannschaft“, lobte der DEB-Boss.
Der Anteil der NHL-Profis könnte noch zunehmen, sollten noch Tom Kühnhackl (Pittsburgh), Philipp Grubauer (Washington), Leon Draisaitl (Edmonton) und Korbinian Holzer (Anaheim) früh in den Playoffs scheitern. Bei Draisaitl ist DEB-Präsident Reindl sicher, dass er „in 24 Stunden in Deutschland ist, um das Team zu unterstützen“. Gleichwohl hoffe er, dass „der NHL-Shootingstar mit Edmonton die nächste Runde erreicht“. In der Playoff-Serie gegen die San Jose Sharks steht es 2:2.
Am Rand der Veranstaltung in Berlin wurde der langjährige Nationalspieler Sven Felski zum offiziellen WM-Botschafter ernannt. „Ich bedanke mich für das Vertrauen des DEB“, sagte der 42-Jährige, der mit den Eisbären Berlin sechs Mal deutscher Meister wurde.
Mit den Vorbereitungen auf die WM ist Reindl zufrieden. Von den 886 000 zur Verfügung stehenden Tickets seien schon mehr als 500 000 vergriffen. Das Thema Sicherheit sei nicht zuletzt durch den jüngsten Anschlag auf den Teambus von Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund ein sensibleres Thema als noch 2010. Alle 14 Tage würden sich die Organisatoren mit den Behörden zur Besprechung treffen. „Ich habe aber kein mulmiges Gefühl. Ich habe vollstes Vertrauen in die Sicherheitsbehörden“, unterstrich Reindl.