DEG 2:0-Führung verspielt — erster Dämpfer für die DEG
Im dritten Testspiel in der Schweiz kassieren die Düsseldorfer die erste Niederlage. Gegen den EHC Biel unterliegen die Rot-Gelben mit 2:4.
Worb. Erster kleiner Dämpfer für die Eishockey-Profis der Düsseldorfer EG in der Vorbereitung auf die neue Saison. Vor 200 Zuschauern unterlag der DEL-Halbfinalist der vergangenen Saison am Donnerstagabend dem EHC Biel aus der schweizerischen Nationalliga A mit 2:4 (2:1, 0:1, 0:2).
Durchaus möglich, dass die DEG in der Geschichte des gastfreundlichen Wisleparks in Worb bei Bern bislang das prominenteste Team ist. Denn die Wimpelgalerie im Foyer der Halle weist neben einigen kleineren schweizerischen Clubs lediglich die beiden rumänischen Teams von den Steaua Bukarest Rangers und Corona Brasov aus. Mit dem mexikanischen Bier dürften die rumänischen Kufencracks wohl eher nichts zu tun haben. Gleiches ist auch von den beiden Schiedsrichtern Ken Mollard und Daniel Stricker anzunehmen, obwohl deren Leistung im ersten Drittel durchaus anderes vermuten ließ.
Bereits in der vierten Minute standen die beiden Unparteiischen im Mittelpunkt des Geschehens. Nach einem Kniecheck von Nicholas Steiner an Rob Collins gab es zwei plus zwei Strafminuten wegen Stockschlag. Dass Steiner dennoch früh duschen gehen durfte, hatte mit DEG-Kapitän Daniel Kreutzer zu tun, der Steiner sofort in einen Faustkampf verwickelte.
Dafür mussten beide Streithähne mit einer Spieldauer-Strafe vom Eis. Im weiteren Verlauf der ersten 20 Minuten entwickelte sich ein intensives und teilweise auch hart geführtes Spiel — deutlich härter jedenfalls als am Dienstag gegen die Langnau Tigers (3:2). Bei der Bewertung einiger Zweikämpfe hätten die Referees durchaus anders entscheiden können, vielleicht sogar müssen.
Die Trainer Christof Kreutzer und Tobias Abstreiter waren aber nicht nur wegen Kreutzers kurzer und zu hart bestrafter Boxeinlage erneut zum Umstellen der Formationen gezwungen. Ken André Olimb, der den ganzen Mittwoch mit Magen-Darm-Problemen im Hotel verbracht hatte, konnte am Donnerstagvormittag zwar trainieren, fühlte sich nach eigenem Bekunden aber nicht genug bei Kräften, um am Abend die Schlittschuhe zu schnüren. So bildete Eugen Alanov mit Daniel Fischbuch und Norm Milley die erste Sturmreihe, Alexej Dmitriev und Eddi Lewandowski agierten nach Olimbs Ausfall mit Maxi Kammerer als Center.
Mit elf Stürmern fehlt im Spielverlauf der Rhythmus und Biel dreht die Partie
Eddi Lewandowski brachte die DEG noch im ersten Powerplay nach schönem Zuspiel von Norm Milley in den Slot mit einem Schuss über die Fanghand von Biels Torhüter Simon Rytz in Führung (6.). Wenig später setzte Collins Chris Minard in Szene und der Ex-Kölner krönte seinen Sololauf über rechts mit dem 2:0 nach etwas mehr als zehn Minuten. Biel konnte nach 17 Minuten erstmals Torhüter Bobby Goepfert überwinden, der bis dahin eine Handvoll guter Paraden zeigte.
Wie bereits in Langnau verflachte die Begegnung spielerisch im Mittelabschnitt etwas.
Dennoch blieb die Intensität durchaus hoch. Die Umstrukturierung der Reihen und das nach Kreutzers Strafe nötig gewordene Durchwechseln mit elf Stürmern führte dazu, dass der Gegner, der vor zwei Jahren in Villach bereits auf die Düsseldorfer traf (2:0), immer mehr an Spielkontrolle gewann. Die DEG kam indes aus dem Rhythmus. Dem Ausgleich in der 37. Minute aus abseitsverdächtiger Position folgte die Führung für den EHC in der 50. Minute. Das vierte Tor erzielte Niklas Olausson, als Goepfert das Eis kurz vor Schluss zugunsten eines sechsten Feldspielers verlassen hatte. Der Schwede hatte bereits zum 3:2 getroffen.