Eishockey Chris Valentine, die ewige „10“ der DEG
Düsseldorf · Einmal im Jahr besucht der fünfmalige Meister Düsseldorf. Die WZ traf den Fanliebling zum Gespräch.
Kaum ein anderer Spielername steht so sehr für die sportlich erfolgreichsten Zeiten der Düsseldorfer EG wie der von Chris Valentine. Zwischen 1984 und 1996 erzielte der Kanadier in 596 Spielen sagenhafte 1015 Scorerpunkte, gewann mit der DEG fünf Mal die Deutsche Eishockey-Meisterschaft. Seine Trikotnummer „10“ wird in Düsseldorf nie mehr vergeben. „Daran habe ich natürlich nicht gedacht, als ich damals nach Deutschland gekommen bin. Eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass ich nur ein Jahr hier bleibe“, erzählt Valentine mit einem Schmunzeln.
In den vergangenen Tagen war der ehemalige Profi mit seiner Frau Laurie mal wieder in Düsseldorf zu Besuch. „Wir machen ein bisschen Shopping auf den Weihnachtsmärkten, besuchen Freunde und reisen durch Europa“, sagt er beim Gespräch in einem Café. Einmal im Jahr kommen die Valentines in Chris’ langjährige sportliche Heimat. „Die Verbindungen hierher sind noch immer gut.“
Viel Kontakt gibt es in Deutschland vor allem zu Wegbegleitern aus den Meisterteams. „Im vergangenen Jahr habe ich Uli Hiemer in München besucht. Wenn wir uns sehen, ist es immer sehr lustig. Mit Peter-John Lee, der noch immer in Berlin arbeitet, tausche ich mich auch regelmäßig aus. Beim Abschiedsspiel von Daniel Kreutzer im Februar habe ich natürlich viele Leute auch mal wieder sehen können. Auch mit Rick Amann oder Mike Schmidt habe ich immer Kontakt.“
Als Trainer möchte er
nicht mehr arbeiten
Zur DEG selbst scheint dieser nicht ganz eng zu sein, obwohl Valentine aus dem heimischen Ottawa in Kanada immer noch die Resultate seines ehemaligen Arbeitgebers verfolgt, bei dem er 1997/98 ein Jahr als Cheftrainer hinter der Bande stand. „Ich werde immer Fan der DEG sein“, sagt er. Das klingt ehrlich — obwohl er sich am vergangenen Freitag gegen einen Besuch im Rather Dome entschied und stattdessen das Heimspiel von Fußball-Bundesligist Fortuna gegen Mainz in der Arena verfolgte.
Am Donnerstag feiert Chris Valentine seinen 57. Geburtstag. Abgesehen von den „üblichen Wehwehchen“ erfreut er sich bester Gesundheit. „Nur mein Knie macht mir zu schaffen. Irgendwann muss ich daran operiert werden. Hoffentlich aber erst in ein paar Jahren. Langsam wird man alt“, sagt er. Daheim in Kanada arbeitet er noch im Finanzwesen. Nochmal einen Job im Eishockey zu übernehmen, könnte sich Valentine aber durchaus auch vorstellen: „Mit den Ottawa Senators habe ich immer noch zu tun, arbeite dort mit der Altherrenmannschaft zusammen. Meine Frau Laurie würde sofort nach Europa kommen, Aber wenn ich noch mal im Eishockey arbeite, dann eher als Scout oder Manager. Dem Sport bin und bleibe ich verbunden, habe gute Kontakte. Als Trainer würde ich aber wohl nicht mehr arbeiten wollen.“