Das Ringen um neue Verträge
Bald werden die Weichen gestellt, welche Spieler gehen und welche bleiben — auch bei der DEG.
Düsseldorf. Die Düsseldorfer EG hat in der Deutschen Eishockey Liga ein Alleinstellungsmerkmal, das nicht zu den positiven Dingen gehört. Lediglich Daniel Kreutzer besitzt einen Vertrag über die Saison 2013/2014 hinaus. Der Kontrakt des 34 Jahre alten Mannschaftskapitäns ist bis 2015 datiert.
Die anderen 23 Verträge enden nach dieser Saison und müssen neu verhandelt werden. Der Dezember und der Januar sind die Monate, in denen schon Entscheidungen fallen, welchen Weg die Spieler gehen werden. Zwei Dutzend bei der DEL gemeldete Spielerberater bieten Akteure, die bei ihnen unter Vertrag stehen, an, und versuchen, möglichst hohe Erlöse zu erzielen.
„Je früher wir Bescheid wissen, wie viel Geld zur Verfügung steht, desto besser ist unsere Ausgangsposition bei Verhandlungen“, sagt Walter Köberle, der Sportliche Leiter der Düsseldorfer EG.
In der vergangenen Saison musste der Traditionsclub lange warten, bevor die ersten Vertragsverlängerungen mit Spielern fix waren. Top-Akteure wie Calle Ridderwall (Prag/KHL) und Travis Turnbull (Ingolstadt/DEL) waren im Endeffekt nicht zu halten, weil andere Clubs mehr Geld geboten hatten.
Mit einem augenblicklichen Spieleretat von 1,7 Millionen Euro gehört die DEG in der DEL zum unteren Preissegment.
Das könnte sich mit dem Einstieg des neuen Gesellschafters Mikhail Ponomarev ändern. Sein Unternehmen Energy Consulting ist bereits Sponsor des Fußball-Zweitligisten Fortuna. Der Geschäftsmann strahlt Zuversicht aus, geht aber ebenso ernsthaft an diese Aufgabe heran.
„Es ist nicht damit getan, dass ein neuer Gesellschafter kommt, sondern es bedarf eines Konzeptes und harter Arbeit, um ein gutes Image zu entwickeln. Das hilft, um Sponsoren zu gewinnen, Zuschauer zu locken, gute Spieler zu halten und bessere zu holen. Derzeit ist es schwer, Verhandlungen zu führen. Die Strukturen müssen verändert werden, deshalb bin ich als aktiver Gesellschafter dazu gekommen“, sagte Ponomarev.
Die nächsten Monate werden zeigen, wie es um die Zukunft des Profi-Eishockeys bei der DEG bestellt ist.