Das Straßenbahnderby: Der Angriff entscheidet die Serie
Die größere Erfahrung und die aufsteigende Form der DEG-Stürmer spricht für Düsseldorf im Duell mit den Pinguinen.
Düsseldorf. Die Düsseldorfer EG will mit aller Macht ins Play-off-Halbfinale der Deutschen Eishockey Liga. Die Krefeld Pinguine haben mit der jüngsten DEL-Mannschaft etwas dagegen. Im Straßenbahn-Duell zwischen dem Vorrunden-Dritten aus Düsseldorf und dem Sechsten KEV zeichnet sich eine lange Serie ab.
Die jeweiligen Heimspiele beider Klubs gingen verloren, am Dienstag folgt in der Serie "best of seven" (vier Siege zum Weiterkommen nötig) im Rather Dome der dritte Vergleich zwischen den rheinischen Rivalen. Die WZ zeigt im "Form-Barometer", wie sich die Ausgangslage verändert hat.
Die Torhüter: Licht und Schatten gibt es derzeit bei Jamie Storr. Einerseits ist der 33-jährige Kanadier bei der DEG ein glänzender Rückhalt, auf der anderen Seite lässt er zwischendurch auch mal einen haltbaren Schuss passieren. Kritik gibt es von Manager Lance Nethery. "Jamie ist noch nicht in der von ihm gewohnten Play-off-Form. Ich sehe bei ihm durchaus Steigerungs-Potenzial", sagt der 51-Jährige.
Damit konfrontiert, war Storr anderer Meinung. Krefelds Keeper Scott Langkow spielt sicherlich unspektakulärerer als Storr, ist aber derzeit auch konstanter. Urteil: Nach den bisherigen beiden Spielen steht es unentschieden, weil Storr wesentlich mehr Arbeit zwischen den Pfosten hatte.
Die Abwehr: Viel Arbeit auf beiden Seiten, daher kleine Fehler. Die Defensive der DEG muss Schwerstarbeit verrichten, um die flinken KEV-Stürmer in den Griff zu bekommen. Da bleibt kaum Zeit, um sich in die Offensive einzuschalten.
Auf der anderen Seite gelingt dies aber auch den Abwehrspielern der Pinguine nicht. Richard Pavlikovsky (schon 17Saisontore) ist bisher kaum in Erscheinung getreten. So gab es nur jeweils ein Verteidiger-Tor auf jeder Seite (Hedlund/DEG und Fahey/KEV). Urteil: Beide Defensivabteilungen stehen unter Druck. Bis jetzt ebenfalls unentschieden.
Der Angriff: Im ersten Vergleich war die DEG-Offensive ein laues Lüftchen. Bis zur 30. Minute in Spiel zwei am Sonntag ebenfalls. Danach waren Kreutzer und Co. bärenstark und ohne Nerven. Drei gleich gute Sturmreihen, aus denen Daniel Kreutzer und Patrick Reimer als Kämpfer "par excellence" herausragen. Die Formkurve zeigt jetzt deutlich nach oben. "Wir brauchen noch mehr Biss und müssen weitere fünf Prozent mehr rauskitzeln", fordert DEG-Manager Lance Nethery.
Bei den Pinguinen ist es umgekehrt. Die vier Reihen von Trainer Igor Pavlov zeigten im ersten und im zweiten Spiel (bis zur 30. Minute) immense Torgefährlichkeit, vergaben aber am Sonntag bei der 3:4-Niederlage zu viele Möglichkeiten. "Mit unserer Chancenverwertung bin ich nicht glücklich. Das muss besser werden", sagt der Trainer der Pinguine.
Urteil: Leichte Vorteile für Düsseldorf aufgrund der Tendenz und der größeren Erfahrung. Die DEG braucht weniger Chancen für Tore. Sie ist abgebrühter.