DEG biegt ein 1:4 noch um und siegt
Das 5:4 des Kreutzer-Teams gegen die Augsburg Panther ist ein Sieg des Willens.
Düsseldorf. Das Spiel hatte noch nicht mal begonnen, da brandete bereits der größte Jubel des Tages im Rather Dome auf. Es ging um die Zukunft der Düsseldorfer EG. Die hatte am Sonntag, kurz vor Beginn des Spiels gegen Augsburg, gleich drei Vertragsverlängerungen zu verkünden. Zunächst die der beiden jungen Stürmer Alexander Preibisch (23) und Manuel Strodel (22). Und als Höhepunkt die von Torhüter Tyler Beskorowany (Fangquote: 93,5 Prozent).
Alles war also angerichtet für den nächsten Festtag aus Sicht der DEG, die zuletzt drei Siege in Folge gefeiert und sich einen Vorsprung von elf Punkten auf einen Nicht-Play-off-Platz erarbeitet hatte. Zudem war der Dome am Sonntag mit 7270 Zuschauern endlich mal anständig gefüllt. Doch die Fans sahen gegen den Tabellenzwölften aus Augsburg dann über weite Strecken eines der schwächsten Spiele des Jahres. Dass die DEG trotz des zwischenzeitlichen 1:4-Rückstands noch mit 5:4 nach Penalty-Schießen gewann, zeigt deutlich, wie weit das Team mittlerweile in seiner Entwicklung ist. Selbst, wenn fast gar nichts läuft, stehen am Ende Punkte auf der Habenseite.
„Man hat gemerkt, dass uns nach den drei Auswärtsspielen etwas die Kraft gefehlt hat. Deshalb ziehe ich meinen Hut vor der Mannschaft, wie sie sich hier zurückgekämpft hat“, sagte Trainer Kreutzer. Seine vor Selbstvertrauen strotzenden Mannen sahen das ähnlich: „Nach dem 1:4 war noch genug Eishockey zu spielen. Wir wissen, dass wir hart weiterarbeiten und an unserem Matchplan festhalten müssen“, sagte Doppeltorschütze Bernhard Ebner, der die DEG mit seinem Treffer in der Schlussphase überhaupt erst in die Verlängerung gerettet hatte.
Vorher gab es für die Fans der Rot-Gelben allerdings wenig zu lachen. Weil sich die Düsseldorfer Fehler leisteten wie lange nicht. Weil sie die entscheidenden Zweikämpfe verloren. Und weil der vor dem ersten Bully noch so gefeierte Tyler Beskorowany ungewohnte Schwächen zeigte. Selbst eine Fünf-Minuten-Strafe für Augsburgs Braden Lamb, der DEG-Stürmer Manuel Strodel von hinten in die Bande gecheckt hatte, brachte keine echten Torchanchen.
Doch dann traf der derzeit blendend aufgelegte Daniel Kreutzer kurz vor Ende des zweiten Drittels zum 2:4 — sein siebtes Tor in den vergangenen neun Spielen — und hauchte seinem Team neues Leben ein. Trotzdem dauerte es bis in die Schlussphase, ehe Jakub Ficenec (57.) und erneut Ebner (59.) den glücklichen Ausgleich besorgten. So mussten Verlängerung und Shootout für eine Entscheidung sorgen. Erstere blieb torlos, im Penalty-Schießen traf Rob Collins als Einziger.