Düsseldorfer EG DEG: Die wichtigste Saison in Stephan Daschners Karriere

DEG-Verteidiger Stephan Daschner hatte keine Form und war verletzt. Nun zählt es: Sein Vertrag läuft aus, er ist im besten Alter und will zu Olympia. Helfen soll der Trainer.

In der Vorsaison lief bei der DEG und Verteidiger Stephan Daschner nicht viel zusammen.

Foto: Birgit Häfner

Düsseldorf. Die letzte Einheit des ungeliebten Sommertrainings in der Leichtathletikhalle war gerade zu Ende gegangen, da war eine Mischung aus Müdigkeit und Zufriedenheit im Gesicht von Stephan Daschner zu sehen. Über Monate standen bei den Eishockey-Profis der Düsseldorfer EG ja ausschließlich Kraft, Ausdauer und Athletik auf dem Programm. Und zum Abschluss ordnete Danny Beckers noch mal Dutzende Sprints auf der Kunststoffbahn an. Als der Athletiktrainer der Tortur dann ein Ende setzte, sackten die Spieler in sich zusammen und japsten nach Luft.

Derzeit bereitet sich das Team auf die nächste Saison vor. Hier sprintet Daschner (r.) neben Max Kammerer.

Foto: Birgit Häfner

„Wir sind froh, dass es jetzt vorbei ist. Das war eine lange Zeit, harte Arbeit, viel Schweiß“, sagte Daschner hinterher und unternahm gar nicht erst den Versuch, die vergangenen Wochen zu verklären: „Jetzt werden wir die Gewichte zur Seite legen, ein paar Sachen machen, warum man Eishockey spielt und mal wieder Spaß haben.“

Der Spaß am Beruf hatte Stephan Daschner allerdings nicht erst in den vergangenen Wochen gefehlt. Fast die gesamte Vorsaison über war die dem Verteidiger abhanden gekommen. Dabei sollte die Spielzeit 2016/2017 eine besondere werden: Den nächsten Schritt wollte er machen, auf dem Eis und teamintern. Und zur Krönung sollte im Mai die Heim-WM in Köln folgen.

Doch dann kam alles ganz anders: Das Team stand die meiste Zeit neben sich, Daschner selbst ebenfalls und war dazu mehrmals über Wochen verletzt. So musste er von der Tribüne aus mitansehen, wie die DEG Spiel um Spiel verlor. Am Ende der Saison verpasste sein Team die Play-offs, für ihn persönlich standen nur 29 Spiele und ein Tor zu Buche. Etwas wenig für einen Mann, der seine Stärken in der Spieleröffnung sowie in der Offensive hat. Zwar wurde er trotzdem zur Nationalmannschaft eingeladen, die WM fand aber ohne ihn statt.

„Nicht wirklich gut und schön“ sei das alles gewesen, hat er dieser Tage gesagt. Doch wie für den Rest der DEG sei das nun abgehakt, der Blick gehe nach vorne. Vor allem bei Daschner selbst, der vor der wichtigsten Saison seiner Karriere steht. Nicht nur, weil sein Vertrag in Düsseldorf ausläuft und er um einen neuen spielt, sondern weil er die Möglichkeit hat, diese Saison alles besser zu machen und im Februar zu den Olympischen Spielen nach Südkorea zu fahren.

Die Chancen dafür stehen in der Tat nicht schlecht: Weil die nordamerikanische Eliteliga NHL nicht pausiert, sind weniger Plätze im deutschen Kader automatisch vergeben, außerdem sei er mit nun 29 Jahren im „wahrscheinlich besten Alter für einen Eishockey-Spieler, jünger werde ich nicht, beim nächsten Mal bin ich fast Mitte 30“, sagt er.

Helfen soll ihm auch der Umbruch bei der DEG. Trainer Mike Pellegrims hat angekündigt, dass die Verteidiger in seinem Offensiv-Konzept eine wichtige Rolle spielen. „Wir werden mit fünf Spielern angreifen und mit fünf Spielern verteidigen“, sagt der neue Coach. Das kommt einem wendigen und schussstarken Mann wie Daschner entgegen. „Es ist gut zu wissen, dass der Trainer mir vom System her entgegenkommt“, sagt er, „man ist aktiver und kreiert mehr.“ Jetzt gehe es nur noch darum, „die Leistung zu bringen und verletzungsfrei zu bleiben, dann fährt man dahin“. Und das würde auch bedeuten, dass es bei der zuletzt so enttäuschenden DEG besser läuft.