DEG: Erbitterter Kampf um Lizenz
Am 5. Juli fällt die Entscheidung, ob es in der DEL weitergeht. Im schlimmsten Fall droht der Rückzug in die Oberliga.
Düsseldorf. Am 5. Juli fällt die Entscheidung über die Zukunft der Düsseldorfer EG. Bis dahin befindet die Lizenzierungskommission der Deutschen Eishockey Liga (DEL) über den Antrag für die Saison 2013/2014. In der vergangenen Woche war DEG-Geschäftsführer Elmar Schmellenkamp bereits zu einer internen Anhörung in der Kölner DEL-Zentrale, dort musste er dringende Etat-Fragen beantworten.
Wird der DEG die Lizenz verweigert, droht der Zwangsabstieg mit dem Rückzug in die Oberliga. Bereits 1998 hatte den achtfachen Meister ein ähnliches Schicksal ereilt, damals war der Club allerdings überschuldet und hatte zur finanziellen Gesundung einen Neuanfang in der 2. Bundesliga gestartet. Damals drückten die DEG über 20 Millionen Mark Verbindlichkeiten.
Vor der Saison 2013/2014 ist die Sachlage anders. Die DEG hat zwar keine Schulden, aber der verbindlich eingereichte Etat für die kommende Spielzeit ist noch nicht gedeckt. Fünf Millionen Euro soll er betragen. Eine Schieflage war entstanden, nachdem der Abschluss mit einem ausländischen Investor nicht zustande gekommen war.
Eine große Rettungsoffensive läuft seit Anfang Juni, es fehlt aber noch Geld. Die Toten Hosen werden den DEL-Club mit einer Spende unterstützen. Der Erlös eines Benefizkonzertes am 1. September kommt der DEG zugute. Dabei soll es sich um rund 500 000 Euro handeln. Die Stadt verzichtet beim Konzert auf die Hallenmiete.
Außerdem gibt es eine groß angelegte Düsseldorfer Medien-Kooperation. Unter dem Motto „PowerPlay 13/14“ ist dies eine Zusammenarbeit zwischen der Westdeutschen Zeitung, der Rheinischen Post und des Düsseldorfer Express, die der DEG Werbe-Möglichkeiten zur Verfügung stellen.
„Wir sind Teil dieser Stadt und haben uns in einer einmaligen Konstellation zusammengeschlossen. Wir bieten eine einzigartige mediale Plattform und wollen so Türen für die DEG öffnen“, sagte Kersten Köhler, Geschäftsführer der WZ und des Düsseldorfer Express.
Darüber hinaus kamen durch Spenden von Fans über 10 000 Euro zusammen. „Für die Lizenz wird entscheidend sein, wie viele Abschlüsse wir hinkriegen“, sagt Schmellenkamp. „Wir bitten jeden Sponsor um eine schnelle Entscheidung. Jede Zusage kann die Rettung bedeuten. Das Ziel ist in Sicht.“
Die Mannschaft für die kommende Saison steht bereits. Die Verträge mit den Eishockeyprofis werden nur gültig, wenn die Lizenz für die DEL erteilt wird. „Profi-Eishockey ist aus Düsseldorf nicht wegzudenken. Die DEG hat eine lange Tradition. Es muss doch einfach klappen“, sagt Stürmer Niki Mondt. Am 1. Juli treffen bis auf Andy Hotham alle Spieler in Düsseldorf zum offiziellen Beginn des Sommertrainings ein. Hoffentlich ein gutes Omen.