Düsseldorfer EG DEG-Frauen krönen ihre Saison
Aufgestiegen war es bereits, nun gewann das Eishockey-Team auch noch die Zweitliga-Meisterschaft.
Düsseldorf. Sie tanzten ausgelassen auf dem Eis und sangen lauthals wie inbrünstig den alten Klassiker „Nie mehr zweite Liga“. Um sie herum jubelten knapp 350 Fans, teilweise mit bengalischen Feuern und Konfetti. Die Eishockey-Frauen der DEG hatten am Samstagabend an der Brehmstraße allen Grund zum Feiern. Mit einem 5:0-Erfolg (1:0/2:0/2:0) im Finale gegen den Titelverteidiger EC Bergkamen II wurden sie Meister der 2. Liga Nord. Es war die Krönung einer starken Saison. Denn als Aufsteiger in die Bundesliga hatte das Team von DEG-Trainer Kai Erlenhardt bereits vorher festgestanden.
Ob es an der sangesfreudigen wie lautstarken Kulisse lag, dass die DEG-Frauen nur schwer ins Spiel fanden? Zumindest in den ersten drei Minuten sah man ungewohnte Fehler mit fast einem Eigentor. Aber Torhüterin Carolin Walz behielt die Nerven und meisterte auch diese missliche Situation. Später feierte die ehemalige Skaterhockey-Meisterin mit den Düsseldorf Rams ihren zweiten Shut-out der Play-offs (zuerst 8:0 gegen Essen) und nahm freudestrahlend die Glückwünsche entgegen. Entscheidend in der zerfahrenen Anfangsphase war aber auch, dass die DEG im Gegensatz zu sonst die Strafbank mied. Generell war das Finale überaus fair, nur eine einzige Strafzeit stand am Ende im Protokoll — gewöhnlich waren es in dieser Saison immer mindestens zehn.
Mit dem 1:0 durch Julia Glowienka (9.) waren Ordnung und Selbstvertrauen bei der DEG wieder im Lot. Spätestens mit Cassandra Shermans 2:0 in der 23. Minute — dem schönsten Treffer des Spiels — und dem 3:0 erneut durch Glowienka (36.) waren die Weichen auf Sieg gestellt. Im Schlussdrittel legten Neala Ketzer und Myriam Thimm — mit 37 Jahren die „Seele des Teams“ — die weiteren Treffer nach.
Danach gab es für die Brehmstraße die obligatorische wie würdige Meisterfeier. DEG-Trainer Kai Erlenhardt blieb es nicht erspart, einen ganzen Kübel eines Energie-Getränks über seinen Kopf geschüttet zu bekommen. Stören konnte es ihn kaum, nicht mal, dass sein roter „Meister“-Pullover klatschnass war.
Die DEG ist damit nur zwei Jahre nach der Gründung des ersten Frauen-Teams in der Bundesliga angekommen. Und das ohne große finanzielle Unterstützung. Bis auf wenige Teile der Ausrüstung zahlen die Spielerinnen alles selbst. Das wird wohl auch in der ersten Liga so sein. Obwohl sich der Kader etwas verändern wird. Schließlich will die DEG auch in der Bundesliga eine gute Rolle spielen.