Düsseldorfer EG DEG: Kammerer ist hellster Stern in düsterer Saison

Maxi Kammerer möchte seine beeindruckende Entwicklung fortsetzen.

Foto: Birgit Häfner

Düsseldorf. Am Tag nach dem endgültigen Ende einer verkorksten Saison konnte Maximilian Kammerer bereits wieder lachen. Auf dem Wagen der Sportstadt Düsseldorf war der 20 Jahre alte Eishockey-Profi der Düsseldorfer EG erstmals Teil des Rosenmontagszuges. „Ich hatte mir es schon groß vorgestellt. Aber es war noch einmal viel größer, eine unglaubliche Erfahrung“, sagt der Stürmer. Auch bei Kammerer ist die Enttäuschung nach dem Verpassen der Play-offs noch lange nicht verflogen. Doch der in Bad Tölz ausgebildete Sohn des ehemaligen Nationalspielers Axel Kammerer darf auf eine persönlich beeindruckende Saison zurückblicken. Mit 15 Treffern in 51 Einsätzen war Maxi Kammerer bester Torjäger der DEG. Insgesamt standen am Ende 26 Scorerpunkte zu Buche - Platz drei in der internen Wertung hinter Rob Collins (35) und Alexej Dmitriev (26).

„Individuell gesehen bin ich zufrieden mit dem Jahr. Aber mit Blick auf das Team waren wir und ich selbst es natürlich nicht“, sagt Kammerer. Nach 22 Spielen in seiner ersten Profi-Saison 2015/16 hatte sich der Jüngste im Team von Cheftrainer Christof Kreutzer zum Ziel gesetzt, Stammspieler zu werden. „Diesen Anspruch hatte ich. Umso schöner war es für mich, dass es geklappt hat. Ich habe das Vertrauen des Trainers bekommen und immer mit Top-Leuten in meiner Reihe zusammengespielt“, erklärt Kammerer.

Dass in der Mannschaft nun ein Umbruch bevorsteht, kann der gebürtige Düsseldorfer nachvollziehen: „Wir müssen einiges ändern. Wenn alles gestimmt hätte, dann wären wir ja in die Play-offs gekommen.“

Wie alle anderen DEG-Spieler wird auch Maxi Kammerer in den kommenden Tagen und Wochen ein Gespräch mit den Verantwortlichen der Rot-Gelben führen. „Ich weiß noch nicht, was der Plan ist“, sagt Kammerer, dessen Arbeitspapier noch bis Sommer 2018 Gültigkeit hat. Die DEG könnte er sich auch als langfristige Option vorstellen, da Verein und Stadt zu ihm passen. Wie jeder deutsche Eishockey-Profi träumt aber auch der 20-Jährige von einem Abenteuer in Nordamerika: „Wenn sich die Chance ergeben würde, muss man überlegen.“

Beim Spiel gegen die Krefeld Pinguine am Karnevalsfreitag war ein Scout der Calgary Flames im Dome und schien sich vor allem für Maxi Kammerer zu interessieren. Dass der beste Torschütze der DEG im Sommer in die NHL wechselt, scheint aber aktuell schwer vorstellbar. Kammerer hat klare Ziele für die nächste Saison formuliert: „Ich möchte da weitermachen, wo ich aufgehört habe und noch konstanter werden. Und ich will meinen Teil dazu beitragen, dass die DEG wieder da hinkommt, wo sie hingehört — in die Play-offs.“ Beim anstehenden Gespräch mit der Nummer „9“ werden Geschäftsführer Stefan Adam und Christof Kreutzer sicherlich auch schon einmal die Möglichkeiten hinsichtlich einer vorzeitigen Vertragsverlängerung prüfen. Nach den Leistungen Kammerers in den vergangenen Monaten dürften erhöhte finanzielle Bezüge dabei wohl auch ein Thema sein. Er hat nur knapp 20 000 Euro netto im Jahr verdient — Auto und Wohnung extra.