Düsseldorfer EG DEG gegen KEV: Derby der Enttäuschten

Krefeld hat keine Chance mehr auf die Play-offs, Düsseldorf nur noch rechnerische. Am Freitag treffen sich die beiden Krisen-Teams.

Handgemenge gehören zu jedem Derby, so war es auch im November beim 4:2-Sieg der Krefelder in Düsseldorf. Am Freitag dürfte die Stimmung ähnlich gereizt sein.

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Düsseldorf. Es reicht allein ein Blick auf die erwartete Zuschauerzahl, um zu erkennen, dass sich beim Karnevals-Derby am Freitag (19.30 Uhr/WZ-Liveticker) zwischen der Düsseldorfer EG und den Krefeld Pinguinen zwei Mannschaften begegnen, deren Saison sich dem Ende neigt. Wäre die Spielzeit für die rheinischen Rivalen wie gewünscht gelaufen, das Duell am vorletzten Spieltag der Deutschen Eishockey Liga hätte vor ausverkauftem Haus steigen können. Doch bis gestern Nachmittag waren nur etwas mehr als 7500 Tickets verkauft.

Am Ende dürften es wohl zwischen 8500 und 9000 Fans werden — was für die gastgebende DEG angesichts der so enttäuschenden Saison noch gerade erträglich ist. Denn wenn das Spiel beendet ist, dürfte dasselbe für die Play-off-Hoffnungen des Teams von Trainer Christof Kreutzer gelten. Rein rechnerisch ist die Endrunde zwar noch zu erreichen, dafür müsste die DEG ihre letzten beiden Spiele aber gewinnen und auf mehrere Ausrutscher der Eisbären Berlin oder der Straubing Tigers hoffen. Was nicht sehr realistisch ist.

Kreutzer geht dennoch davon aus, dass es auf dem Eis „einen heißen Tanz“ gibt. Erstens, weil sein Team nichts abschenken wird, so lange es rechnerisch möglich ist. Zweitens, weil die Krefelder wohl zu gern den Spielverderber für den ungeliebten Nachbarn spielen wollen. Allzu viel Freude haben die Pinguine, die kaum noch Chancen haben, den letzten Platz zu verlassen, ihren Fans in dieser Saison nicht bereitet. Da bekommt das Derby gegen die DEG einen besonderen Stellenwert. „Die werden hier hinkommen und haben nichts zu verlieren“, sagt Kreutzer, der bereits damit begonnen hat, die Saison zu analysieren und seine Schlüsse für die nächste zu ziehen.

Welche das sind, will er aber noch nicht verraten: „Es gibt verschiedene Dinge, die ausschlaggebend sind, unser Tabellenstand kommt ja nicht von ungefähr“, sagt der Coach, der unmissverständlich klar macht: „Es muss etwas passieren.“

Das dürfte vor allem die Altersstruktur seines Teams betreffen. Ü 35-Spieler wie Rob Collins, Norm Milley, Eduard Lewandowski und Chris Minard dürften kaum eine weitere Chance in Düsseldorf bekommen — wenn sie ihre Karrieren nicht gar komplett beenden. Dasselbe gilt für Adam Courchaine. Auch die Zukunft von Kapitän Daniel Kreutzer ist trotz seiner starken Form nach seiner Rückkehr nicht sicher. Und selbst Spieler, die Verträge über die Saison hinaus haben, wie Alexander Barta (bis 2019) und Tim Conboy (2018) stehen vor einer ungewissen Zukunft.

So wird das Wochenende mit den Heimspielen gegen Krefeld und Augsburg (Sonntag, 14 Uhr) nicht nur der letzte Akt der (vergeblichen) Aufholjagd, es wird auch eines des Abschieds. Beim KEV, der bereits Kyle Klubertanz und Marcel Müller verabschiedete, um sich das Gehalt zu sparen, sieht es ähnlich aus. Am Ende geht auch Kapitän Herbert Vasiljevs von Bord. Den Abschied hatte er sich sicher anders vorgestellt. Auch das haben die enttäuschten Rivalen gemeinsam.