DEG — Meister der Herzen
Auch wenn die Enttäuschung nach dem Halbfinal-Aus tief sitzt: Düsseldorf hat eine starke Saison gespielt und Fans gewonnen.
Düsseldorf. Daniel Kreutzer war der erste DEG-Spieler, der nach dem Halbfinal-Aus gegen die Eisbären Berlin die Fassung wieder gewonnen hatte. „Wir sind natürlich maßlos enttäuscht, weil wir uns so viel vorgenommen hatten“, sagte der Kapitän der Metro Stars. „Wir hätten schon das vierte Spiel in Berlin gewinnen können. Die Chancen waren da.“ Eine ganz große hatte Kreutzer in der Verlängerung selbst. Am Ende stand in Spiel fünf am Dienstag Abend die Gewissheit, dass man in den Eishockey-Play-offs erneut an den Eisbären Berlin gescheitert war. Zum fünften Mal bereits seit 2004.
Einige Spieler hatten im fünften Halbfinale ihren letzten Auftritt im DEG-Trikot: Rob Collins wechselt zu den Hamburg Freezers, der in den Play-offs starke Mark Murphy erhält keinen neuen Vertrag mehr. Stürmer Adam Courchaine und Verteidiger Sasha Pokulok müssen mehr bangen als sie hoffen dürfen. „Lance Nethery und ich werden uns jetzt zusammensetzen und über die Personalplanungen reden“, sagt Trainer Jeff Tomlinson. „Mark Murphy hat sich jedenfalls in den Play-offs empfehlen können.“ Zumindest für andere Vereine. Der DEG-Trainer war nach dem Halbfinal-Aus zwar gefasst, gab aber zu, dass die Enttäuschung doch groß war.
„Auch ich muss das ersteinmal verarbeiten. Das wird ein paar Tage dauern. Allgemein bin ich aber mit der Saison zufrieden, auch wenn das Ende jetzt zu schnell kam“, sagte der 40-Jährige. Für Jeff Tomlinson (Foto) ist die Saison indessen noch nicht beendet. „Ich habe noch eine Menge zu tun. Ich werde auch noch mit jedem Spieler reden. Außerdem muss ich die Trainingspläne fertigmachen. Das sind die ersten Aufgaben. Erst danach kann ich an Urlaub denken“, sagt der Deutsch-Kanadier, der noch ein dickes Lob von Eisbären-Trainer Don Jackson erhielt. „Ich bin stolz auf Jeff für eine Super-Saison und eine tolle Serie gegen uns“, sagte Jackson, der in Berlin drei Jahre mit Tomlinson gearbeitet hatte. Jackson als Chefcoach, Tomlinson als Assistent — zwischen den beiden Halbfinal-Rivalen herrscht noch ein freundschaftliches Verhältnis.
„Ich freue mich über dieses Kompliment. Don hat mir viel beigebracht. Ich wünsche den Berlinern, dass sie den Titel holen. Es ist einfacher, das Ausscheiden zu verarbeiten, wenn man gegen den Meister ausgeschieden ist.“ Dass ein Trainer dann noch die Schiedsrichter lobt, kommt eher selten vor. „Aumüller und Schimm waren die besten Referees der Serie“, sagt Tomlinson.