Das Finale ist greifbar nahe
DEG mit hohem Tempo zum Sieg. Torhüter Aubin hält den 4:2-Erfolg im dritten Halbfinale fest.
Düsseldorf. Das war Eishockey erster Güte: Unbedingter Wille und Leidenschaft bei den Protagonisten, Kampf um jeden Meter Raum auf dem Eis und tolle Stimmung auf den Rängen. Und ein 4:2 (2:1, 2:1, 0:0)-Sieg der Düsseldorfer EG gegen die Eisbären Berlin. Das Tor zum Finale ist weit offen, es fehlt noch ein Sieg. Und der soll am Sonntag in Berlin her. Das dritte Play-off-Halbfinale am Donnerstagabend zwischen der DEG und den Eisbären Berlin bot alles, was die schnellste Mannschaftssportart attraktiv macht.
Die Düsseldorfer Fans waren vom Auftritt ihrer Mannschaft begeistert, denn die DEG legte ein Tempo vor, mit dem selbst die Berliner als bekanntes Turbo-Team über weite Strecken Mühe hatten. 65 Sekunden nach dem ersten Bully gab es bereits den ersten Torjubel. Nach einem mächtigen Distanzschuss von Andy Hedlund durchschlug der Puck sogar das Tornetz, fast zu schnell für das Auge. Das Schiedsrichtergespann musste den Videobeweis bemühen, ehe es den Durchblick hatte und auf Tor erkannte.
Selbst der Ausgleich eine Minute später durch Berlins Mads Christensen nach einem Zuordnungsproblem in der Abwehr bremste die Auftakt-Offensive der DEG nicht. Die erneute Führung erzielte Andy Roach. Der 37-Jährige freute sich über seinen Treffer in Überzahl riesig. Mit gutem Grund: Roach war nach der vergangenen Saison in Berlin ausgemustert worden, weil er Gehaltskürzungen nicht hinnehmen wollte. Kurzerhand hatte DEG-Trainer Jeff Tomlinson zugegriffen und Roach nach Düsseldorf gelotst. Der Kanadier ist seitdem sein Geld als Führungsspieler und als einer der besten Verteidiger der Liga wert. Patrick Reimer, der in diesem Spiel der auffälligste DEG-Stürmer war, legte kurz vor Drittel-Ende mit einem Schuss aus der Drehung zum 3:1 nach. Anfang des zweiten Abschnitts hatte Roach dann die nächste große Chance, scheiterte aber an Rob Zepp im Eisbären-Gehäuse.
Auf der anderen Seite bot Jean-Sebastien Aubin im Düsseldorfer Tor eine ganz starke Leistung. Der Berliner Druck wurde nun größer, die DEG wehrte sich, aber Steve Walker konnte nach 32 Minuten auf 2:3 verkürzen.
Die DEG-Fans unterstützten ihr Team jetzt umso mehr. Der Ausgleich lag zwar in der Luft, er fiel aber nicht. Nachdem sich Berlins Tyson Mulock ein Revanchefoul gegen Derrick Dinger geleistet hatte, waren die Gastgeber durch einen Konter erfolgreich. Der aufgerückte Verteidiger Jason Holland traf nach Zuspiel von Patrick Reimer zum 4:2.
Düsseldorf hatte im Schlussdrittel beste Chancen: Kreutzer, Kaufmann und James scheiterten an Rob Zepp. Darum war der Sieg umso verdienter.