Revier verteidigt: Eisbären wittern DEL-Finalluft
Berlin (dpa) - Das war deutlich: Mit dem 5:1 vor heimischer Kulisse setzten die Eisbären Berlin mehr als eine Duftmarke. Für den Gegner DEG kam es einer „Katastrophe“ gleich. Am Donnerstag könnte eine Vorentscheidung im Kampf um den Einzug ins DEL-Finale fallen.
Das eigene Revier verteidigt, nun wollen die Eisbären auch in der Düsseldorfer Fremde fette Beute machen. Gegner DEG Metro Stars hat derweil erst gar keine Zeit, die Wunden zu lecken; schon am Donnerstag steht in der Halbfinalserie „Best-of-five“ um die deutsche Eishockey-Meisterschaft Partie Nummer drei auf dem Programm. „Wenn wir das so fortsetzen können, glaube ich, dass wir die Serie holen können“, prophezeite Berlins Torschütze André Rankel nach dem 5:1-Erfolg bereits.
Noch ein Sieg in Düsseldorf, und Berlin könnte schon am Sonntag zum ersten Mal seit dem Meisterstück 2009 wieder ins Finale einziehen - vor heimischer Kulisse. Und wie die eigenen Fans - trotz nicht einmal ausverkaufter Halle - die Akteure von Trainer Don Jackson beflügeln, bekamen die Schützlinge des einstigen Jackson-Lehrlings Jeff Tomlinson zu spüren. „Wir müssen das Spiel schnell abhaken, denn es war von vorne bis hinten eine Katastrophe“, lautete das vernichtende Urteil von DEG-Kapitän Daniel Kreutzer.
Nach gerade einmal 13 Sekunden gerieten die Gäste in Rückstand, noch vor der ersten Pause schafften die Düsseldorfer den Ausgleich. Mehr ging nicht. „Die Beine waren nicht da, der Kopf war nicht da“, meinte Kreutzer. Bis auf ein paar Ausnahmen sei nichts gut gewesen. Zum Leidwesen von Trainer Tomlinson, der viele Jahre beim Gegner Berlin gearbeitet und es im ersten Playoff-Duell dem einstigen Lehrmeister Jackson noch gezeigt hatte (3:2).
Diesmal verfehlten seine Schützlinge das Klassenziel auf ganzer Linie. „Nach dem schnellen Tor habe ich noch gehofft, dass das wenigstens ein Weckruf war, aber die Reaktion blieb aus“, meinte er. Erklärungen? Fehlanzeige.
Wiedergutmachung ist also angesagt. Erst recht vor eigenem Publikum. „Wir dürfen uns nicht auf die Heimspiele verlassen und müssen uns steigern“, warnte Kapitän Kreutzer. Zumal die Berliner mit wiedererlangten Qualitäten aufwarteten. „Wir sind mit viel Aggressivität in die Partie gestartet, und so haben wir die DEG nicht zur Entfaltung kommen lassen“, betonte Verteidiger und 1:0-Torschütze Constantin Braun: „Nach so einem Sieg fahren wir jetzt mit einem guten Gefühl am Donnerstag nach Düsseldorf.“