Bauerntrick und ein Happy End
Die DEG bietet beim Sieg gegen die Eisbären Berlin Eishockey vom Feinsten.
Evan Kaufmann blieb eiskalt und sorgte für den umjubelten Siegtreffer. In Unterzahl traf der Deutsch-Kanadier in der Verlängerung nach 68 Minuten für die Düsseldorfer EG. Mit 3:2 (2:1, 0:0, 0:1/1:0) bezwang das Team von Trainer Jeff Tomlinson die Eisbären Berlin und ging in der „Best of five“-Serie mit 1:0 in Führung.
Play-off-Eishockey pur gab es im Rather Dome. Die DEG-Fans auf den mit über 8000 Zuschauern besetzten Rängen standen wie eine Mauer hinter ihrer Mannschaft und hatten gleich im ersten Drittel doppelten Grund zum Jubeln. Überzahlspiele sind für die Mannschaft von Trainer Jeff Tomlinson mittlerweile eine Spezialität.
Die Erfolgsquote liegt in den Play-offs bisher bei 30 Prozent. Das zweite Powerplay brachte Erfolg: Berlins Torhüter Rob Zepp ließ den Puck nach einem Distanzschuss von Jason Holland nach vorne abprallen, und Connor James drückte die Hartgummischeibe über die Torlinie.
Das Stimmungshoch im Dome wurde im ersten Drittel noch größer. Dank eines Zaubertores von Sasha Pokulok. Auf Zuspiel von Diego Hofland fuhr der Verteidiger um das Tor herum und traf mit einem Bauerntrick. 2:0 stand es nach gut zwölf Minuten, es war ein Auftakt nach Maß.
Düsseldorf und Berlin gingen ein hohes Tempo. Dafür sorgten auf beiden Seiten vier Angriffsreihen, um die Belastung bei den Spielern in Grenzen zu halten. Eine kleine Unachtsamkeit ermöglichte den Berlinern den Anschlusstreffer. Der sonst starke Torhüter Jean-Sebastien Aubin passte den Puck leichtfertig nach vorne, Eisbären-Kapitän Stefan Ustorf fing ihn ab, und André Rankel verkürzte. Berlins NHL-Star Jeff Friesen und Florian Busch hatten danach den Ausgleich auf dem Schläger, aber Aubin im DEG-Tor reagierte einige Male glänzend.
Auffällig bei den Düsseldorfern spielte die dritte Reihe mit Nationalspieler Simon Danner, Mark Murphy und Adam Courchaine, die sich nicht nur gute Chancen herausspielte, sondern auch defensiv gut arbeitete.
Trotzdem blieb der Mittelabschnitt torlos, was vor allem an den Torhütern lag. Der Spannung tat das keinen Abbruch, weil die Qualität des Spiels unvermindert hoch war. Mit einem Überzahlspiel startete Düsseldorf in das dritte Drittel. Daniel Kreutzer und Patrick Reimer vergaben ihre Chancen. Aufregung dann in der 45. Minute, als Berlins André Rankel DEG-Torhüter Aubin umfuhr. Das war sicherlich nicht sauber, aber das Schiedsrichtergespann gab keine Strafzeit gegen Rankel. Düsseldorf ließ danach gute Chancen ungenutzt, und Berlin kam durch Walser (56.) zum Ausgleich. Doch das letzte Wort hatte in der Verlängerung Evan Kaufmann.