Kaufmann erlöst die DEG
3:2-Sieg nach Verlängerung gegen Berlin. Krefeld Pinguine verlieren trotz großen Kampfgeists in Wolfsburg mit 2:4.
Düsseldorf/Wolfsburg. Heimvorteil genutzt: Die Grizzly Adams Wolfsburg und die DEG Metro Stars sind mit Siegen in das Playoff-Halbfinale um die deutsche Eishockey-Meisterschaft gestartet. Eishockey auf höchstem Niveau sahen die über 8000 Zuschauer in Düsseldorf. Im ersten Halbfinale setzte sich die Düsseldorfer EG nach Verlängerung mit 3:2 (2:1, 0:0, 0:1/1:0) gegen die Eisbären Berlin durch. Evan Kaufmann erzielte den entscheidenden Treffer nach einem Solo in Düsseldorfer Unterzahl.
„Es war das erwartet enge Spiel mit dem besseren Ende für uns. Der Ausgang der Serie ist aber völlig offen“, sagte DEG-Trainer Jeff Tomlinson. Morgen folgt im Modus „best of five“ das zweite Spiel in Berlin. Die Halbfinal-Serie ist zugleich ein Duell der Trainer. Düsseldorfs Chefcoach Jeff Tomlinson war drei Jahre Assistent von Don Jackson in Berlin. Jetzt stehen beide auf verschiedenen Seiten, und die Freundschaft ruht während der Play-offs. DEG und Eisbären, das sind auch die Mannschaften der DEL, die am offensivsten ausgerichtet sind. Entsprechend intensiv ging es auf dem Eis zur Sache, extremes Forechecking und ebenso schnelle Angriffe sorgten für Spannung.
Düsseldorf hatte es im ersten Drittel besonders eilig. Connor James in Überzahl (7.) und Sasha Pokulok (13.) mit einem Bauerntrick erzielten die schnelle Führung. Berlins André Rankel (18.) gelang der Anschlusstreffer. Das Spiel wurde im letzten Drittel härter, die Nickligkeiten häuften sich. Berlin erzielte durch Walser (56.) den Ausgleich. Doch in der Verlängerung legte Kaufmann für die DEG nach.
Die Krefeld Pinguine sind gestern mit der erwarteten Niederlage in die Play-off-Halbfinalserie gegen Vorrunden-Primus Grizzly Adams Wolfsburg gestartet. Die Niedersachsen hatten allerdings heftige Gegenwehr der Krefelder zu brechen, ehe der 4:2 (2:0, 1:1, 1:1)-Erfolg vor der enttäuschenden Kulisse von nur knapp 3000 Zuschauern in trockenen Tüchern war.
Am Mittwoch stehen sich beide Teams in der bereits ausverkauften Krefelder Eishalle erneut gegenüber. „Dann wird es im König-Palast richtig heiß werden“, sagte Pinguine-Angreifer Andreas Driendl. Auch Sturmkollege Roland Verwey sah noch alle Chancen für die Krefelder: „Auch wenn wir verloren haben, wissen wir genau, dass auch Wolfsburg zu schlagen ist.“
Die Gastgeber hatten einen Start nach Maß erwischt. Binnen 71 Sekunden schoss Norm Milley bis zur siebten Minute bereits eine frühe 2:0-Führung heraus. „Die zwei frühen Tore waren letztlich entscheidend“, sagte Krefelds Trainer Rick Adduono. Denn seine Mannschaft fand nur schwer ins Spiel, wähnte aber in der zwölften Minute den Puck zweimal schon im Tor. Doch Stürmer Ken Magowan rettete gegen den Schuss von Herberts Vasiljevs ebenso auf der Linie wie Goalie Jochen Reimer, der den Puck nach einem Schuss von Daniel Pietta noch soeben mit dem Schläger erwischte.
Zwar konnten sich die Pinguine, die erneut großen Kampfgeist bewiesen, durch Treffer von Daniel Pietta (32.) zum 1:2 und Sinan Akdag (43.) zum 2:3 jeweils noch einmal herankämpfen. Doch Ken Magowan traf 20 Sekunden vor der Schlussirene zur Entscheidung ins leere Krefelder Tor. Da fiel ein von John Laliberte vergebener Penalty ebenso wenig ins Gewicht wie die Matchstrafe für Sebastian Furchner, der Dusan Milo überhart an der Bande attackiert hatte und den nun eine längere Sperre erwartet.