DEG: Ruhe vor dem Sturm

Die Metro Stars stehen mit dem Rücken zur Wand. Nur ein Sieg hilft gegen die Scorpions.

Düsseldorf. Die Kunst eines Trainers liegt darin, auch in kniffligen Situationen die Ruhe zu bewahren, wie eben jetzt bei den DEG Metro Stars, die am Sonntag (18.30 Uhr, Dome) im vierten Play-off-Halbfinale der Deutschen Eishockey Liga unbedingt einen Sieg gegen die Hannover Scorpions benötigen, um in der "best-of-five"-Serie zum 2:2 auszugleichen. Bei einem Erfolg ist noch das Erreichen des Finales möglich, bei einer Niederlage geht es für die Eishockeyprofis in den Urlaub. Daran mag der DEG-Trainer Harold Kreis nicht denken. Denn er war immerhin Meistertrainer in der Schweizer NLA mit Lugano (2006) und Zürich (2008). Vielleicht gibt er sich auch deshalb betont ruhig, wenn er seiner Mannschaft das absolute Vertrauen ausspricht. "Es gibt keinen Grund, zu heulen und den Kopf hängen zu lassen. Wir sind noch im Rennen", sagt der 50-jährige Ex-Nationalspieler und erinnert an das Weiterkommen nach sieben spannenden Viertelfinal-Spielen gegen Krefeld. "Interessant ist, falls wir schlecht gespielt haben, wissen wir, was zu tun ist." So war es gegen den KEV, und so soll es jetzt gegen die von Hans Zach trainierten Scorpions auch wieder sein.

DEG-Kapitän Daniel Kreutzer gibt sich selbstkritisch: "Im Moment haben wir noch genug Kraft. Wir bringen uns aber immer wieder selbst in Schwierigkeiten. "Kreutzer baut drei Jahre nach dem letzten DEG-Finaleinzug auf den Heimvorteil im vierten Aufeinandertreffen mit den Scorpions. Trainer Kreis erwartet dazu auch auf eine Leistungssteigerung von Torhüter Jamie Storr, der beim 3:6 in Hannover erneut Unsicherheiten zeigte. "Wir haben kollektiv schlecht gespielt, die Niederlage ist nicht an einem Spieler fest zu machen", sagt der 180-fache Ex-Nationalspieler.

So sieht es aus, wenn man sich vor seine Mannschaft stellt. Kreis gibt die gemachten Fehler offen zu, andererseits baut er auf die Stärken seiner Metro Stars, wie schon gegen Krefeld. "Mir ist lieber, wir spielen 58 Minuten 0:0 und sehen, wer die besseren Nerven hat." Nervenstärke haben die DEG-Eishockeprofis in den Play-offs bisher bewiesen, wenn es darauf ankam. Auch Hans Zach ist das nicht verborgen geblieben. "Wir sind noch nicht durch. Wenn wir nicht so geduldig wie zu Hause spielen, wird Düsseldorf wieder ausgleichen", sagt der Bad Tölzer, unter dessen Regie die DEG in den 90-er Jahren dreimal Meister wurde. Ebenso wie Harold Kreis weiß der "Alpenvulkan",wiemanTitelholt.Nun sind die Protagonisten an der Reihe.