DEG steht am Scheideweg
Nur mit einem Sieg kann das Brittig-Team Anschluss an die Play-off-Plätze halten.
Düsseldorf. Die Düsseldorfer EG hat in dieser Saison 21 Spieltage in der Deutschen Eishockey Liga hinter sich gebracht, und noch nie war die Mannschaft vollzählig. Verletzungen und Sperren ziehen sich wie ein roter Faden durch die Spielzeit 2012/2013. Für das DEL-Spiel am Freitag bei den Hannover Scorpions fehlen nicht weniger als sechs Spieler (Zanetti, Henry/beide gesperrt; Paris, Boos, Habermann, Catenacci/alle verletzt). Eine Entspannung der Personalsituation ist nicht in Sicht. „Gegen Mannheim waren wir nahe an einem Sieg dran. Am Wochenende muss endlich ein Erfolg her, auch wenn das durch die Ausfälle nicht einfacher wird. Es müssen dann andere in die Bresche springen“, sagt Trainer Christian Brittig.
Tino Boos wird dies in den kommenden Wochen nicht können. Der alte Adduktorenabriss des 37-Jährigen ist wieder aufgebrochen. Boos wurde für zwei Wochen krankgeschrieben und lässt sich vom Spezialisten Jens Krüger in Berlin behandeln. Falls alles nicht hilft, steht das Karriere-Ende für Boos bevor, nach 20 Jahren als Profi und über 900 DEL-Spielen.
Als DEL-Schlusslicht weist die DEG sechs Punkte Rückstand auf Platz zehn auf — eben jener Rang, der noch für die Play-off-Qualifikation reicht. „Für uns wäre es überragend, wenn wir möglichst lange an den Play-offs schnuppern können“, sagt Brittig. „Dafür muss aber alles optimal für uns laufen.“ Und das ist nicht der Fall, obwohl sich die Mannschaft in jedem Spiel reinhängt. Auch Verstärkungen sind nicht in Sicht. Ausfälle müssen durch Nachwuchsspieler kompensiert werden, weil die wirtschaftliche Lage des Clubs nicht mehr zulässt. Von den elf möglichen Ausländerlizenzen pro DEL-Team hat die DEG dazu zehn vergeben. Eine ist übrig, falls sich Torhüter Bobby Goepfert verletzen und langfristig ausfallen sollte. „Dann können wir noch einen Ausländer verpflichten“, sagt Walter Köberle. Die drei deutschen Ersatztorhüter Björn Linda (23), Felix Bick (20) und Patrick Klein (18) gehören wechselseitig zum Kader. „Sie bekommen Spielpraxis in Duisburg oder im Nachwuchs-Team. Das ist die beste Lösung, falls sie einmal bei uns ins kalte Wasser geworfen werden“, sagt Christian Brittig.