Eishockey DEG hat in Ingolstadt nichts gewonnen, aber auch nicht viel verloren
Düsseldorf · Die Düsseldorfer Eishockeyprofis unterliegen beim Verfolger ERC Ingolstadt, stehen in der Tabelle aber noch gut da.
Luke Adam war sauer. Und zwar so richtig. Da interessierte es ihn auch nicht, was die Leute nun über ihn denken. Adam holte aus und donnerte seinen Schläger mit einer solchen Wucht auf die Bande, dass der in zwei Teile brach. Aber auch das interessierte den DEG-Stürmer nicht. Mit diesem Schläger wollte er ohnehin nichts mehr zu tun haben, weil er damit wenige Sekunden zuvor die vielleicht größte Chance der Saison vergeben hatte. Freistehend, vor dem leeren Tor. Doch statt im Netz landete der Puck am Pfosten.
Das war längst nicht die einzige gute Gelegenheit für den 29 Jahre alten Kanadier am Freitagabend in Ingolstadt. Adam allein hätte drei oder gar vier Tore schießen können. Doch so kam es nicht. Und so jubelten am Ende die Gegner. 2:3 (0:1, 1:0, 1:1, 0:1) nach Verlängerung verlor die DEG. Was allerdings kein Beinbruch war, sie steht weiter auf Rang sechs der Deutschen Eishockey Liga und hat immerhin noch vier Zähler Vorsprung auf die Ingolstädter auf Rang sieben.
Schwaches erstes Drittel
Zu Beginn der Partie schien das kaum denkbar. Gleich der erste Ingolstädter Schuss landete im Tor. Und auch danach spielte nur eine Mannschaft. Die DEG kam teilweise gar nicht aus der eigenen Zone raus. Und wenn, waren es meist unkontrollierte Befreiungsschläge. Es war dem wieder mal ganz starken Torhüter Mathias Niederberger zu verdanken, dass zumindest das Ergebnis im Rahmen blieb. Mehr aber auch nicht. „Das war nichts“, fasste Charlie Jahnke das erste Drittel treffend am TV-Mikrofon zusammen. Seinen Geburtstag hatte sich der nun 22-Jährige anders vorgestellt.
Also tat er was dagegen: Anfang des zweiten Drittels bereitete er den bis dato glücklichen Ausgleich vor. Alexander Urbom hatte einfach mal geschossen. Was sonst nicht wirklich seine Stärke ist. Urbom ist ein klassischer Defensivverteidigier. Und einer der zahlreichen DEG-Abwehrspieler, die in dieser Saison längere Phasen zusehen mussten. Kurz vor Weihnachten hatte sich der Schwede ausgerechnet an seinem Geburtstag verletzt – und fiel nun in der Phase aus, in der der Spielplan besonders eng getaktet ist. „Da nicht Teil des Teams zu sein und nur in der Reha zu arbeiten, hat genervt“, hatte Urbom am Mittwoch nach seinem Comeback beim 1:0 gegen Augsburg erzählt. Eigentlich war er ja schon Anfang Januar zurückgekehrt, musste nach nur zwei Spielen aber erneut für Wochen raus, weil die Verletzung wieder aufgebrochen war. „Das war zu früh“, sagte der 29-Jährige, „dieses Mal habe ich mir mehr Zeit genommen.“
DEG trifft mal wieder im Powerplay
Langsam wieder reinkommen, ist aber auch jetzt nicht möglich. Am Mittwoch verletzte sich in Bernhard Ebner der nächste Verteidiger, Urbom war ab etwa der Mitte des Spiels gleich richtig gefordert. Obwohl er „beim ersten Spiel noch etwas eingerostet“ war, wie er sagte.
Auch in Ingolstadt war ihm das noch anzumerken. Im ersten Drittel hatte auch er Probleme mit dem harten Forechecking der Gastgeber. Doch mit seinem Tor änderte sich das. Die DEG fand ins Spiel. Und ließ sich auch von der erneuten ERC-Führung zu Beginn des Schlussabschnitts nicht aus der Ruhe bringen. Max Kammerer glich zehn Minuten vor dem Ende aus. Im Powerplay, in dem zuletzt nicht viel geklappt hatte.
Danach hatten Luke Adam und Reid Gardiner sogar Chancen auf den Siegtreffer. Doch der fiel in der Verlängerung auf der anderen Seite. Erst hielt Niederberger einen Alleingang von Tim Wohlgemuth, kurz später war er gegen den Schuss von Maurice Edwards machtlos. Dass der zuvor Ken-André Olimb gefoult hatte, sorgte zwar für Frust bei den Gästen, doch der eine Punkt könnte noch mal viel wert sein.