Eishockey DEG verpasst Turniersieg beim Köln-Cup

Trotz einer 2:0-Führung unterliegen die Düsseldorfer den Haien im Finale mit 2:3. Tim Conboy muss nach Boxeinlage und einer Zuschauer-Provokation frühzeitig vom Eis.

Foto: Birgit Häfner

Obwohl sein Team beim Köln-Cup den Turniersieg verpasste, war Christof Kreutzer mit der Vorstellung seiner Mannschaft unter dem Strich einverstanden: „Drei Wochen vor dem Ligastart bin ich mit dem Leistungsstand zufrieden“, sagte der Cheftrainer der Düsseldorfer EG nach dem 2:3 gegen die gastgebenden Haie. „Gegen solche Gegner wie Köln kannst du in der Vorbereitung viel besser Dinge ausprobieren. Es war viel Tempo drin und ein gutes Spiel. Gegen die Japaner haben wir vieles nicht richtig gemacht.“

Außentemperaturen von 35 Grad hatten viele Besucher luftig angezogen in der kleinen Kölnarena 2 erscheinen lassen. Doch dort war es nicht nur auf dem Eis um einiges kälter als im Freien. Auch auf der Tribüne waren kurze Hose und T-Shirt die falsche Bekleidung.

Doch das abschließende Spiel des Eishockey-Vorbereitungsturniers ließ die Begleitumstände schnell vergessen. Beide Teams gingen von Beginn an mit hohem Engagement zu Werke, fast jeder Check wurde zu Ende gefahren, und die DEG war im ersten Drittel die klar bessere Mannschaft. Daniel Weiß in Unterzahl und Marco Nowak sorgten für eine 2:0-Führung. Im Mittelabschnitt konnte die DEG, die neben Rob Collins und Alexej Dmitriev auch auf den zur Nationalmannschaft berufenen Stephan Daschner verzichten musste, das hohe Tempo der ersten 20 Minuten nicht mehr halten. Nicolas Krämmer brachte die Haie wieder ins Spiel. Der Neu-Kölner, der nach dem DEL-Aus der Freezers aus Hamburg an den Rhein wechselte, erzielte nach 44 Minuten auch den 2:2-Ausgleich.

Zu diesem Zeitpunkt nicht mehr dabei waren Eduard Lewandowski und Tim Conboy. Wahrend Lewandowski mit einer Kapselverletzung am Fuß ausschied, rächte Conboy die wiederholten Stockfouls von Sebastian Uvira — unter anderem eines am körperlich deutlich kleineren Kurt Davis. Nach einem Faustkampf, aus dem der DEG-Verteidiger als eindeutiger Punktsieger hervorging, reagierte der US-Amerikaner auf die unnötigen Provokationen des Kölner Publikums, legte sich mit diesem an und kassierte zusätzlich zu seiner Zehn-Minuten-Strafe für die Boxeinlage eine weitere Disziplinarstrafe. Für ihn war das Spiel beendet.

Nick Latta ließ die Haie zwei Minuten vor dem Ende dann erneut jubeln — die DEG hatte den Turniersieg aus der Hand gegeben. „Ich mache Tim keinen Vorwurf. Wenn andere Spieler den Schläger wie beim Baseball benutzen und auf den Arm schlagen, dann gibt es schnell Verletzungen. Das ist schon heftig“, sagte Kreutzer über die Aktionen Uviras.

Am Samstag hatte sich die DEG in ihrem ersten Spiel mit 2:1 nach Verlängerung gegen die Nationalmannschaft Japans durchgesetzt. Die erste gute Nachricht gab es dabei schon vor dem ersten Bully: Marcel Brandt, der sich im Sommer einer Operation an der Hüfte unterziehen musste, stand erstmals wieder bei einem Testspiel auf dem Eis. Zunächst agierte der 24-Jährige als Stürmer, später rückte er — wie bereits in der vergangenen Spielzeit — in die Verteidigung, als Bernhard Ebner eine Disziplinarstrafe abbrummte.

Die Düsseldorfer begannen gegen die Japaner druckvoll, verpassten es jedoch, ihre Chancen zu nutzen. Einzig Alexander Barta traf im ersten Abschnitt. In der Folge hatten die Torhüter Mathias Niederberger und Yutaka Fukufuji oft Gelegenheit sich auszuzeichnen. Entsprechend gab es bis in die Schlussphase keine weiteren Treffer. Dann gelang Takuma Kawai der Ausgleich zum 1:1. In der Verlängerung sorgte Kapitän Daniel Kreutzer für den Siegtreffer der DEG und für ein echtes Endspiel dieses Vorbereitungsturniers, das am Ende etwas unglücklich verloren ging.