Düsseldorfer EG DEG wacht spät auf und schlägt Iserlohn

Am ersten Spieltag der neuen Eishockey-Saison gewinnt die DEG 4:2 - dank einer enormen Leistungssteigerung im letzten Drittel.

In den ersten 40 Minuten spielt die DEG ohne Tempo und Ideen. Erst der 19-jährige Max Kammerer weckt die Düsseldorfer mit seinem Ausgleichstreffer im letzten Drittel auf.

Foto: PIX-Sportfotos/Roland Schicho

Düsseldorf. Es war im Vorfeld dieses ersten Spieltags der Deutschen Eishockey Liga ja vor allem um die Unterschiede zwischen der Düsseldorfer EG und den Iserlohn Roosters gegangen. Hier ein Team, das mehr denn je auf einheimische Spieler setzt, dort eins, das vor allem von eingedeutschten Nordamerikanern lebt. Hier ein Großstadtverein, in dessen Umfeld schon wieder von mehr geträumt wird, dort einer, der sich aufgrund seiner ländlichen Herkunft und seiner bescheidenen finanziellen Mittel als chronischer Außenseiter inszeniert.

Auch Iserlohns Trainer Jari Pasanen hatte vor dem Spiel von Unterschieden zwischen den Clubs gesprochen, und meinte damit die Vorbereitung. Während sein Team nach zahlreichen Abgängen und fast ebenso vielen Verletzten "noch zwei, drei Wochen" brauche, "sitzt in Düsseldorf jede Kleinigkeit". Das war natürlich eine gewagte These, trotz der acht DEG-Siege in der Vorbereitung.

Wer Freitag zu den 7.738 Zuschauern im Rather Dome gehörte, der sah, wie falsch Pasanen damit lag. Denn bei der DEG fehlte es in den ersten 40 Minuten nicht nur an den Kleinigkeiten, die Anzahl der Probleme war so groß, dass sie nicht zu übersehen waren. Dass es am Ende trotzdem 4:2 (0:1/0:0/4:1) für die Düsseldorfer hieß, lag an ihrer großen Leistungssteigerung im letzten Drittel.

"Wir waren am Anfang etwas nervös, da ist uns nicht so viel gelungen", sagte Trainer Kreutzer hinterher. Was noch harmlos formuliert war, selbst für einen ersten Spieltag, an dem gewöhnlich andere Maßstäbe gelten. Denn mit wie wenig Tempo und Ideen die DEG in den ersten beiden Dritteln spielte, stimmte nachdenklich. Pässe kamen kaum an, ständig hüpfte die Scheibe über den Schläger. Und zu allem Überfluss sah auch Torwart Mathias Niederberger beim 0:1 durch Troy Milam (13.) nicht gut aus.

Leistungssteigerung im letzten Drittel: DEG gewinnt 4:2 gegen Iserlohn
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Leistungssteigerung im letzten Drittel: DEG gewinnt 4:2 gegen Iserlohn

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Weitaus auffälliger waren aber die Probleme seiner Vorderleute. Kaum einer versuchte mal etwas, kaum einer nahm mal richtig Fahrt auf. Das lag auch daran, dass Christof Kreutzer in Alexander Preibisch auf seinen mit Abstand schnellsten Spieler verzichtet hatte. Doch das machte dem Coach hinterher niemand zum Vorwurf.

Denn dass er stattdessen den erst 19-jährigen Max Kammerer spielen ließ, war nach dessen sensationeller Vorbereitung (sieben Tore) eine unausweichliche Entscheidung. So war es kein Zufall, dass eben jener Jungstürmer zu Beginn des letzten Drittels den Ausgleich erzielte und sein Team damit aufweckte. Plötzlich spielte die DEG so, wie sich das die Fans vorgestellt hatten: schnell und direkt. "Genauso wünscht man es sich, dass ich der Mannschaft mit meinen Toren helfen kann", sagte Kammerer, der kurz danach erneut jubeln durfte.

Nur 24 Sekunden später machte Eduard Lewandowski das 2:1. Doch lange hielt die Führung nicht. Ashton Rome schloss einen Alleingang zum 2:2 ab. Doch weil der Ex-DEG-Stürmer kurz danach Daniel Kreutzer niederstreckte, musste er auf die Strafbank, was Norm Milley zum späten Siegtreffer nutzte. Lewandowski traf noch ins leere Tor, und die Party im Dome konnte beginnen.