Der ewig junge Titel-Traum der DEG
Am Freitag startet die DEG in Ingolstadt in die Saison. Am Dienstag steigt im Rather Dome das erste Heimspiel gegen Wolfsburg.
Düsseldorf. Lange ist es her, dass die Düsseldorfer EG Deutscher Eishockey-Meister wurde. Vor 13 Jahren triumphierte der Traditionsclub letztmals in der Deutschen Eishockey Liga, im Finale gegen den rheinischen Rivalen Kölner Haie.
Acht nationale Titel stehen seitdem für die DEG zu Buche, der nächste soll endlich folgen. Das Fundament dazu wurde von Manager Lance Nethery gelegt. Die Mannschaft wurde für die neue Saison punktuell verstärkt, mit Hochkarätern, die in der DEL die neuen Stars werden können.
Wie der 35-jährige Patrick Traverse, ein Abwehr-Haudegen, der nach 15 Jahren und 285Spielen in der nordamerikanischen Profiliga NHL eine neue Herausforderung sucht. Schon in der Vorbereitung hat der wuchtige Verteidiger gezeigt, dass er ein Spiel lenken und Tore schießen kann. Oder etwa Craig MacDonald, ein Zwei-Wege-Stürmer, der nicht spektakulär, aber effizient spielt.
Die anderen Zugänge Mark Murphy (Augsburg) und Torhüter Jean-Sebastien Aubin sind ebenfalls Hochkaräter. DEG-Trainer Harold Kreis hat jedenfalls nur lobende Worte für die neuen Spieler im Team übrig. "Sie sind topfit aus der Sommerpause gekommen. Echte Profis halt. Sie können uns mit ihrer Erfahrung und ihrem Können weiterhelfen."
Das Prädikat "topfit" gilt auch für die übrige Mannschaft, wobei die DEG auf Qualität statt Quantität setzt. Drei Abwehr- und drei Angriffsreihen stehen Trainer Harold Kreis, der in seine zweite Saison bei der DEG geht, zur Verfügung. Die vielen Hochkaräter haben ihren Preis.
So liegt der Gesamtetat des DEL-Klubs bei rund sieben Millionen Euro. Damit sind die Metro Stars hinter den Mannheimer Adlern (8 Millionen Euro) und fast gleichauf mit Meister Eisbären Berlin (7), noch vor den Hamburg Freezers (6,8) und den Kölner Haien (6,5) die Nummer drei in der Liga. "Geld schießt Tore" heißt es so gerne im Sport. Deshalb gehören die drei Clubs mit dem höchsten Etat nach Experten-Meinung zu den Topfavoriten auf den Titel. Als heiße Play-off-Anwärter reihen sich dahinter Hamburg, Frankfurt, Hannover und Köln ein.
Bei der Düsseldorfer EG herrscht jedenfalls Vorfreude auf die neue Saison, die am Freitag mit dem Auswärtsspiel beim ERC Ingolstadt (Erstes Bully: 19.30 Uhr) beginnt. Am Dienstag folgt dann im Rather Dome der erste Heimauftritt gegen Wolfsburg, bevor der Vizemeister am 11. September bei den Iserlohn Roosters antritt. "Wichtig ist in erster Linie, dass wir einen guten Start erwischen, dann wird das Selbstvertrauen automatisch größer", sagt Kapitän Daniel Kreutzer, der mit 689 Erstliga-Spielen der erfahrenste Profi im Team ist.
Auf die Saisonziele angesprochen, wählt Trainer Harold Kreis den diplomatischen Weg: "Man fängt immer mit der Vorstellung an, dass man Meister werden möchte. Realistischer ist es sicherlich, wenn zunächst ein Platz unter den ersten sechs Teams angepeilt wird und man damit direkt die Play-offs erreicht. Dann geht es Schritt für Schritt weiter." Vielleicht steht als letzter Schritt dann der Titelgewinn.