Derby-Fieber am Rhein
Am Samstag steigt im Rather Dome das 188. Duell zwischen der DEG und den Haien.
Düsseldorf. Es ist mit Sicherheit das bekannteste rheinische Derby. Der Unterhaltungswert ist unumstritten, wenn die Düsseldorfer EG und die Kölner Haie im Eishockey aufeinandertreffen. Am Samstag ist dies zum 188. Mal der Fall, die DEG empfängt im Rather Dome den Erzrivalen aus der Domstadt zum sportlichen Kräftemessen. Bisher gab es 84 Siege für Düsseldorf und 92 für Köln, bei elf Unentschieden.
Im Vorfeld hatte es schon eine nächtliche Geheimaktion auf anderer Ebene gegeben, als ein DEG-Spaßkommando das Wappentier der Haie an der Kölner Klubzentrale mit dem eigenen Logo überdeckt hatte. Die Kölner nahmen den "feindlichen Übergriff" mit einem Augenzwinkern hin und schickten Haie-Verteidiger Moritz Müller auf die Leiter, um das Ganze zu entfernen.
Aber dieses Derby hat noch eine Besonderheit. Die Düsseldorfer EG feiert im November ihr 75-jähriges Bestehen, und das soll gegen den Dauerrivalen am besten mit einem Erfolg zelebriert werden. "Es gibt bei einem Sieg zwar auch nur zwei oder drei Punkte, aber gerade dieses Derby ist für alle etwas Besonderes", sagt Jeff Tomlinson.
Der DEG-Trainer strahlt Zuversicht aus, was auch der sportlichen Situation des Klubs entspricht. Innerhalb von drei Wochen hat sich die DEG mit fünf Siegen in Serie vom 13. Platz weit nach vorne gearbeitet. 25 Punkte hat Düsseldorf nach 16 Spielen auf der Habenseite.
Bei den Kölnern sieht es dagegen düster aus. 13 Punkte hat das Schlusslicht auf dem Konto. Grund genug für den charismatischen Haie-Trainer Bill Stewart, über einige Spieler herzuziehen. Der öffentliche Tadel galt fast der Hälfte der Mannschaft und bezog sich besonders auf Christoph Ullmann, Ivan Ciernik, Jason Jaspers und Philipp Gogulla.
Bei der DEG ergibt sich ein entgegengesetztes Bild, mit kleinen Ausnahmen. Nach der Aufholjagd der Düsseldorfer hob Tomlinson besonders die Top-Reihe mit Daniel Kreutzer, Rob Collins und Patrick Reimer hervor. "Die Tore fallen bei ihnen wie von selbst, aber wir haben an anderen Stellen noch Luft nach oben."
Damit meint der 40-Jährige die Formation mit den beiden ehemaligen Augsburgern Tyler Beechey und Connor James mit Evan Kaufmann. "Die Beechey-Reihe hat sich schon verbessert, besonders defensiv, aber mehr Tore können sie ruhig schießen." Ein weiterer Trumpf, so Tomlinson, sei Jean-Sebastien Aubin im Tor. "Er hat sich gesteigert und nähert sich seiner Topform. Er ist ein guter Rückhalt für uns."
Trotz des Unterschiedes in der Tabelle erwartet der DEG-Trainer ein schweres Spiel. "Im Derby gibt es keinen Favoriten. Köln hat trotz des letzten Platzes eine starke Mannschaft. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ihre Trümpfe stechen. Hoffentlich ist das nicht gegen uns der Fall." Da schwingt bei Tomlinson viel Respekt mit.