Eishockey DEG: Die Einnahmen steigen, der Etat bleibt dennoch gleich

Düsseldorf · Ziel ist es, die Zuschüsse der Gesellschafter zu reduzieren.

Stefan Adam, Geschäftsführer der Düsseldorfer EG.

Foto: Birgit Häfner (BH)

Eigentlich war Stefan Adam bereits fertig mit seinem Vortrag zur wirtschaftlichen Situation der Düsseldorfer EG. Ab jetzt sollte es um den Sport gehen bei der großen Pressekonferenz am Mittwochmittag im „Business Club“ des Domes. Am Freitag (19.30 Uhr) steht ja der Saisonstart in der Deutschen Eishockey Liga gegen Bremerhaven an. Doch dann ergriff der Geschäftsführer doch noch mal das Wort. Niemand solle bitte der Etat-Tabelle glauben, die das Fachmagazin „Eishockey News“ kürzlich veröffentlicht hatte. Über der steht zwar farblich unterlegt „Geschätzter Gesamtetat nach Millionen“, aber die Zahl 11,0 neben dem DEG-Wappen nötigte Adam dann doch ein leidenschaftlichen Dementi ab.

Neu ist das Thema nicht. Im Vorjahr sah sich die DEG sogar genötigt, ein offizielles Statement zur alljährlichen Tabelle zu veröffentlichen. In dem hieß es, die damaligen 10,5 Millionen Euro seien „deutlich zu hoch angesiedelt“. Zwölf Monate später nun das gleiche Spiel: Das Budget sei im Vergleich zum Vorjahr nicht gestiegen, sagte Adam. Dem Vernehmen nach liegt der weiterhin im oberen einstelligen Millionenbereich.

Mit den Gesamtetats in der DEL ist das allerdings so eine Sache. Dem einen Klub gehört die Halle, andere spielen nahezu mietfrei, wieder andere müssen kräftig löhnen. Beim einen werden administrative Aufgaben ausgelagert, andere machten alles selbst. Vergleichbar sei nur das, „was man für den sportlichen Bereich ausgibt“, sagte Adam, und da sei die DEG im oberen Mittelfeld zu finden, um Platz sechs oder sieben.

Das wird sich in naher Zukunft wohl auch nicht ändern. Die Großklubs aus Mannheim und München „sind komplett wegmarschiert“, sagte Adam. Auch in Köln und Berlin gibt es mehr zu verdienen. Daran ändert auch der Umstand nichts, dass die eigenen Einnahmen in der Vorsaison gestiegen sind. Der gute Start samt Tabellenführung, die vielen weiteren gelungenen Spieltage und die drei Heimspiele in den Play-offs haben nicht nur Ticketverkäufe, sondern auch Sponsorengelder und Fanartikel-Absatz angekurbelt. 8500 Zuschauer bedeuteten den besten Schnitt seit 20 Jahren, im Merchandising habe die DEG sogar einen Rekord verzeichnet, und auch bei den Sponsoren gebe es gute Nachrichten.

Viele Firmentüren sind
noch verschlossen

Dennoch räumte Adam ein, „dass wir noch lange nicht da sind, wo wir hinwollen“, in Stadt und Region seien „viele Türen verschlossen“. Nach zwei Fastpleiten in den vergangenen Jahrzehnten fehlt der heimischen Wirtschaft offenbar noch immer das Vertrauen in die DEG. Obwohl die handelnden Personen völlig andere sind. Manch einem Unternehmer ist Eishockey als Randsport auch nicht werbewirksam genug.

Da viele Sponsoren-Verträge recht kurze Laufzeiten haben, sei es ein ständiger Kampf. „Wir müssen uns jede Saison neu erarbeiten“, sagte Adam, sie seien bei knapp 50 Prozent gestartet. Auch dieser Sommer sei „intensiv“ gewesen. Der Geschäftsführer glaubt trotzdem, die Einnahmen weiter steigern zu können. Der Dauerkartenabsatz im Sommer stieg um sieben bis neun Prozent.

Das Mehr an Geld wird allerdings nicht in den Kader gesteckt, es sorgt lediglich dafür, dass die Mäzene am Ende weniger hinzuschießen müssen. Vor einigen Jahren war noch knapp ein Drittel des Gesamtetats von den Gesellschaftern Peter und Stephan Hoberg sowie Peter Völkel gekommen, nun sei der Anteil „deutlich geringer als ein Viertel“. Hauptziel sei es, „noch unabhängiger zu werden.“ Irgendwann wolle sich die DEG „komplett organisch finanzieren“, wie es Adam ausdrückte. Erst dann könne man über einen höheren Etat nachdenken, aber noch sei das „ein weiter Weg“. Wirklich betrübt sei er deswegen nicht, „das ist kein Gejammer“, sagte er. Bis dahin gelte es eben, alles dafür zu tun, um besser zu sein, als es das Budget hergibt.