DEG Stefan Adam: Unser eigentliches Ziel ist das Viertelfinale
Düsseldorf · Geschäftsführer sieht Düsseldorfer EG nun professioneller aufgestellt. Kader nicht teurer als im Vorjahr.
Noch einmal schlafen, dann ist sie da. Am Freitag beginnt die 25. Saison der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), die 23. mit Beteiligung der Düsseldorfer EG, und im Lager der Rot-Gelben ist die Vorfreude auf die Spielzeit so spürbar wie bei sonst keinem anderen ihrer 13 Kontrahenten. „Das Kribbeln ist groß wie lange nicht mehr. Der Verein ist entscheidende Schritte vorangekommen“, sagt Geschäftsführer Stefan Adam.
Vordergründig sehen die Fans dies natürlich am neuen Kader. Mit der Rückkehr der Publikumslieblinge Calle Ridderwall und Ken-André Olimb, den Zugängen der Nationalspieler Philipp Gogulla und Jerome Flaake sowie der Verpflichtung von Trainer-Grande Harold Kreis ist die Hoffnung auf sportlich bessere Zeiten verknüpft. Adam aber meint mit entscheidenden Schritten besonders die Infrastruktur der DEG. „In dieser Hinsicht haben wir seit März alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“, sagt der 45-Jährige.
Vor zwei Jahren übernahm Adam an der Brehmstraße das Amt des Geschäftsführers und fand nach der Trennung von seinem Vorgänger Paul Specht sowie des russischen Gesellschafters Mikhail Ponomarev ein Konstrukt vor, das wirtschaftlich in seinem Fortbestand höchst gefährdet sowie infrastrukturell äußerst marode war. „Ich möchte keiner der handelnden Personen zu nahe treten, aber die DEG ist damals nicht zeitgemäß und professionell aufgestellt gewesen. Wir haben daher seinerzeit einen Drei-Jahres-Plan erstellt, in dessen letzte Saison wir nun gehen. Allerdings werden wir auch dann noch nicht da sein, wo wir hin wollen“, sagt Adam.
Wie viel im Argen lag, beweisen zwei für eine professionelle Eishockey-Organsation eigentlich vorauszusetzende Dinge. Erst seit diesem Sommer besitzt jeder Angestellte sowohl im sportlichen wie im administrativen Bereich in den Räumen der Geschäftsstelle seinen eigenen Schreibtisch und in der für das Training genutzten Kabine an der Brehmstraße findet nun auch jeder Spieler zum Umziehen einen Sitzplatz vor. In der medizinischen Abteilung wurden Verbesserungen herbeigeführt sowie ein hauptamtlicher Athletik-Trainer eingestellt. Zudem ist die sportliche Verantwortung neben Trainer Kreis und Assistent Tobias Abstreiter mit Manager Niki Mondt und Chef-Scout Daniel Kreutzer nun auch vollzeitmäßig auf vier Personen verteilt.
Einige Großerverdiener im Kader haben die DEG verlassen
„Ohne diese strukturellen Voraussetzungen hätten wir weder einen so prominenten Trainer wie auch den Kader in dieser Besetzung nicht aufstellen können“, sagt Stefan Adam. Dass der reine Sport-Etat dafür gegenüber der vergangenen Saison nicht erhöht worden ist, darauf legt der gebürtige Dortmunder großen Wert. „Die Richtigkeit unserer Behauptung lässt sich am Ende ja in der Jahres-Abschlussbilanz nachvollziehen“, erklärt Adam. Was bedeutet, dass Abgänge wie Tim Conboy oder Eduard Lewandowski Großverdiener gewesen sind. „Es gab sicher Spieler, die einen besseren Vertrag besaßen als die Öffentlichkeit vielleicht geahnt hat“, sagt Adam.
Der frühere Handball- und Basketball-Manager hofft nun darauf, dass die Fehler der Vergangenheit bestmöglich behoben worden sind. „Sportlich und wirtschaftlich steht die DEG vor einem ganz entscheidenden Jahr. Zwar wollen wir zunächst einmal nur unter die ersten zehn kommen, um in den Play-offs dabei zu sein. Unser eigentliches Ziel ist jedoch das Viertelfinale“, erklärt Adam. Damit wäre die sportliche Reputation nach zwei mageren Jahren wieder hergestellt und ließen sich weitere Sponsoren für die nächsten Schritte in eine noch erfolgreichere Zukunft gewinnen.