Play-offs gegen Augsburg Spiel vier ist das Schlüsselspiel für die DEG
Düsseldorf · Ein Blick in die Statistik zeigt: Wer in einer Play-off-Serie 3:1 führt, kommt in der Regel weiter. Am Freitag können die Eishockeyprofis der DEG gegen Augsburg mit 3:1 in Führung gehen.
Es gibt da eine Zahl, die sehr gut verdeutlicht, wie wichtig das kommende Play-off-Spiel der Düsseldorfer EG ist. In Kurzform: Gewinnt sie am Freitagabend (19.30 Uhr/WZ-Liveticker) erneut gegen die Augsburger Panther, müsste es schon mit dem Teufel zugehen, damit sie das Halbfinale der Deutschen Eishockey Liga noch verpasst.
Die Langform: Das aktuelle Duell ist das vierte der laufenden Viertelfinalserie. Aktuell steht es nach Siegen 2:1 für die Düsseldorfer. Verlieren sie, geht es am Sonntag (14 Uhr) in Augsburg quasi wieder bei null los. Gewinnen sie aber, führen sie mit 3:1, was mindestens einer Vorentscheidung gleichkäme.
14 Mal stand es nach einem 3:1 gleich 4:1
Seit die DEL 2014 auf das Format „Best Of Seven“ (vier Siege sind zum Weiterkommen nötig) umgestellt hat, stand es in 21 Play-off-Serien 3:1 — und 21 Mal gewann das Team, das führte. Andersrum gesagt: Wer 1:3 zurücklag, kam nicht mehr zurück und schied aus. 14 Mal sogar gleich im nächsten Spiel.
In der Mannschaft sei die besondere Bedeutung des vierten Spiels dennoch kein Thema, hat DEG-Trainer Harold Kreis dieser Tage gesagt: „Wir sprechen nicht über das vierte Spiel, wir sprechen über das nächste Spiel.“ Und das ist — der ältesten Sportphrase der Welt sei Dank — ja immer das schwerste. Und das wichtigste.
AEV-Fans kommen per Sonderzug nach Düsseldorf
Natürlich weiß so ein erfahrener Mann wie Kreis, dass das nur die halbe Wahrheit ist Auch wenn jeder Sieg theoretisch gleich viel wert ist, ist es ein Unterschied, ob man auf 1:0 oder 3:1 stellen kann. Jeder hat da seine eigene Theorie, welches Spiel das wichtigste Spiel in einer Serie ist. Auch er selbst: „Ich bin der Meinung, dass Spiel drei immer ein Schlüsselspiel ist“, sagt der 60-Jährige — wohl wissend, dass sein Team das dritte Spiel gegen Augsburg am vergangenen Sonntag gewann. Ein Spieler seiner Mannschaft sehe das anders, er finde die Spiele zwei und vier entscheidend. Aber wie dem auch sei: „Wir thematisieren das Spiel am Freitag intern nicht als das Schlüsselspiel.“
Die Augsburger dürften das sehr wohl tun. Schließlich sind sie es, die nach ihrem überragenden 7:1-Erfolg zum Auftakt nun unter Druck stehen. Wegen der folgenden Niederlagen (1:4 und 3:4) müssen sie nun gewinnen, um nicht vorentscheidend ins Hintertreffen zu geraten. Da passt es ihnen gut, dass sie von rund 1000 Fans begleitet werden, von denen ein Großteil per Sonderzug anreist. Das ist auch für die DEG-Anhänger eine Herausforderung. Insgesamt werden 11 000 Zuschauer im Dome erwartet.
DEG hat nach dem ersten Spiel Kleingkeiten umgestellt
Weitaus wichtiger als das Drumherum dürfte aber das Geschehen auf dem Eis werden. Da hatte die DEG zuletzt die besseren Lösungen gefunden. Nachdem sie im ersten Spiel vor allem körperlich unterlegen war, stellte sie viele Kleinigkeiten um: Wie kommt sie aus der eigenen Zone? Wie begegnet sie dem Augsburger Forecheck? Wie attackiert sie selbst die gegnerischen Verteidiger bei deren Spielaufbau?
Die Änderungen haben die Augsburger aus dem Konzept gebracht. Im Schlussabschnitt des dritten Spiels am Sonntag war der AEV zwar ständig im Angriff und drängte auf den Ausgleich, es fiel ihm aber kaum etwas ein. Das soll nun wieder anders sein. Andernfalls gewinnt die DEG ein drittes Mal — und wenn es nach der Statistik geht, dann wohl auch die Serie.