Flugzeugabsturz: DEG trauert um Robert Dietrich
Der Kontakt zum alten Team war nie abgerissen. Im Sommer trainierte er noch in Düsseldorf.
Düsseldorf. Fassungslosigkeit und Bestürzung herrschte am Mittwoch bei der Düsseldorfer EG, als die Nachricht vom Absturz einer Verkehrsmaschine mit der gesamten Eishockey-Mannschaft von Lokomotive Yaroslawl an Bord einging. Mit an Bord war Robert Dietrich.
Der 25-Jährige spielte von 2006 bis 2008 für die DEG und suchte danach den sportlichen Erfolg bei den Milwaukee Admirals in der American Hockey League, bei den Adlern Mannheim und zuletzt in der russischen Eliteliga KHL in Yaroslawl.
Es waren bange Stunden, ehe es am frühen Abend schreckliche Gewissheit war: Robert Dietrich ist bei dem Absturz ums Leben gekommen. Das bestätigte der geschäftsführende Direktor des Klubs Lokomotive Jaroslawl, Jewgeni Tschujew. Die Mannschaft war zum ersten Spiel nach Minsk unterwegs, bevor das Schicksal zuschlug.
DEG-Manager Lance Nethery hatte den jungen Verteidiger vor fünf Jahren von Straubing nach Düsseldorf geholt. „Er hatte riesiges Talent und wollte im Eishockey viel erreichen. Eine Tragödie. So viele junge Menschen wurden ausgelöscht. Unser Beileid gilt den Angehörigen“, sagte Team-Manager Walter Köberle betroffen.
Am Mittwochmorgen um zehn Uhr hatte er noch mit Robert Dietrich telefoniert. Später kam von dem ehemaligen DEG-Spieler eine SMS mit der Nachricht: „Wir fliegen jetzt los“. „Das Ganze ist eine riesige Tragödie. Wir haben anfangs noch gehofft, leider vergeblich“, sagte DEG-Trainer Jeff Tomlinson.
Robert Dietrich hatte auch seit seinem Weggang vor drei Jahren einen engen Kontakt nach Düsseldorf gepflegt. „Er war in diesem Sommer noch hier und hat bei uns trainiert“, sagte Köberle.
Mit etlichen Spielern der DEG stand Dietrich im Team: Daniel Kreutzer und Patrick Reimer zählten zu seinen Mitspielern in der Eishockey-Nationalmannschaft. Läuferisch mit den Attributen der russischen Eishockey-Schule, dazu mit einem genauen Pass und einem ausgezeichneten Schlagschuss ausgestattet, wurde Dietrich schnell zu einem Stammspieler bei der DEG. Doch dann lockte das Geld und der Traum von einer großen Karriere, die sich im Endeffekt nicht erfüllen sollte.
„Er war Mensch, der an seinen sportlichen Zielen hart gearbeitet hat“, sagte Köberle.