Jeff Tomlinson: „Wir müssen Fehler abstellen“
DEG-Trainer Jeff Tomlinson sieht die Schuld aber nicht nur bei den Abwehrspielern.
Bis 138 Sekunden vor der Schlusssirene sah es am vergangenen Sonntag so aus, als wenn die Düsseldorfer EG erstmals seit dem 20. November mal wieder drei Punkte einfahren könnte. Dann aber kamen die Adler Mannheim doch noch zum Ausgleich. Weil die Abwehr der DEG einmal mehr in dieser Saison nicht funktioniert hat. „Es darf einfach nicht sein, dass der Ullmann so kurz vor Schluss derart frei vor unserem Tor steht“, sagte Marian Bazany.
Der Verteidiger musste dann unmittelbar nach Beginn der Verlängerung auf die Strafbank. Zu unrecht, weil Schiedsrichter Alfred Hascher aus Miesbach wie schon beim 2:7 in Hamburg am 11. Dezember eine entscheidende Szene falsch beurteilte. Mannheim kam dadurch zum 4:3, doch niemand bei der DEG wollte die Schuld für die Niederlage allein beim Unparteiischen suchen. „Wir müssen einfach unsere mentalen Fehler abstellen“, sagte Trainer Jeff Tomlinson.
Fehler, die dazu führten, dass die DEG seit dem 4:1 über Hannover am besagten 20. November in acht Spielen nur sechs von möglichen 24 Punkten holten. Fehler, die dabei in den Spielen gegen Straubing (4:8), in Hamburg (2:7) und in Straubing (4:7) eine wahre Gegentorflut auslösten. Fehler, die insgesamt bedeuten, dass die DEG mit nun 96 Gegentreffern die schlechteste Defensive der Liga aufweist. Weil sie überaltert ist?
Andy Roach (38), Marian Bazany (36), Jason Holland (35) und Andy Hedlund (33) gehören nicht mehr zu den jüngsten Spielern und haben Schnelligkeits-Defizite. „Mit dem Alter haben die Gegentore nichts zu tun. Alle fünf Spieler auf dem Eis haben defensive Aufgaben, und wenn sie einer nicht erfüllt, geraten wir sofort in Unterzahl. Dann versucht ein anderer Spieler zu helfen, doch anstatt die Lücke zu schließen, reißt er eine neue auf“, erklärt Bazany und Jeff Tomlinson ergänzt: „Um defensiv gut zu agieren, muss ein Spieler nicht schnell, sondern schlau sein.“
Der Trainer kennt seine taktischen Defizitsünder, möchte sie aber namentlich nicht bloßstellen. Ein Blick in die Plus/Minus-Statistik (bei der erzielte und erhaltene Tore bei Anwesenheit eines Spielers auf dem Eis aufgerechnet werden) offenbart, dass es sich um Angreifer handelt, die die Abwehr in Schwierigkeiten bringen: Tyler Beechey (-8), Adam Courchaine (-7) und Jeff Ulmer (-6). Am Freitag in Iserlohn droht der 100. Gegentreffer dieser Saison. „Unser Ziel muss es sein, das zu vermeiden. Wir müssen wieder stolz sein, Gegentore zu verhindern“, sagte Tomlinson.