Spieler und Fans der DEG verunsichert
Düsseldorf (dpa) - Sportlich sind die DEG Metro Stars im Soll, aber die Zukunft des Eishockey-Traditionsclubs ist weiter ungewiss. Personelle Querelen und die Suche nach neuen Geldgebern belasten den achtmaligen deutschen Meister.
„Solange die Fragen wer, was, wie, wann und wo nicht geklärt sind und es nichts Konkretes gibt, bleiben wir vorsichtig“, schilderte Kapitän und Identifikationsfigur Daniel Kreutzer die Stimmung innerhalb des Teams.
Der gebürtige Düsseldorfer ist der einzige Spieler des aktuellen Kaders, der einen Vertrag auch für die kommende Saison besitzt. Ob der Tabellenachte der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) dann überhaupt noch erstklassig spielt, ist nach dem angekündigten Rückzug des bisherigen Hauptgeldgeber Metro zum Saisonende offiziell noch ungewiss. Nach den chaotischen vergangenen Tagen mit drei Rücktritten in der Führungsebene scheint zumindest die DEL-Zukunft des Liga-Zugpferds aber gesichert. Unklar ist nur, ob die DEG weiter auf Top-Niveau spielen wird. Wahrscheinlicher ist, dass der Club nächste Saison nicht mehr zu den Spitzenteams zählt.
Auch nach den Ankündigungen von DEG-Präsident Markus Wenkemann, neue Geldquellen erschlossen zu haben, bleibt die Verunsicherung groß. Denn bislang ließ der Malermeister seinen Worten keine Taten folgen. „Wir wollen bis Ende des Jahres einige Pfeiler setzten“, sagte Wenkemann dem Fachmagazin „Eishockeynews“. Tatsächlich könnte sich die Präsentation neuer Sponsoren auch bis ins neue Jahr hinziehen. „Wir hoffen, dass die Spieler noch Geduld haben und nicht vorher den Verein wechseln“, sagte Clubsprecher Frieder Feldmann. Wohl eher ein frommer Wunsch. Die begehrten deutschen Nationalspieler wie Patrick Reimer, Simon Danner oder Evan Kaufmann befinden sich wohl schon längst in Gesprächen mit anderen Clubs.
Ob jeder so denkt wie Kreutzer, darf zumindest angezweifelt werden. „Auch wenn wir derzeit noch in der Luft hängen, mein Herz hängt an diesem Verein. Wenn es in der DEL weitergeht, werde ich auf jeden Fall meinen Vertrag erfüllen, auch wenn wir mit dem Junioren-Team und ein paar Ausländern neben mir spielen sollten“, sagte Kreutzer. Nun soll ausgerechnet der von seinem Amt als DEG-Geschäftsführer zurück getretene Lance Nethery weiterhin als sportlicher Leiter die Saisonplanungen vorantreiben. Sein Vertrag als Manager endet erst am 30. April. „Wenn sie mich früher loswerden wollen, müssen sie mich entlassen“, sagte der Kanadier.
Doch wie arbeitet ein entmachteter Sportchef, wenn er nicht weiß, wie lange er noch im Amt ist und wie viel Geld ihm zur Verfügung steht? „Wie immer, mit den Trainern Jeff Tomlinson und Tray Tuomie Spiele gewinnen und Erfolg haben“, antwortete Nethery gelassen.
Präsident Wenkemann betont derweil, dass sich der Verein bei der Sponsorensuche in „sehr, sehr guten Gesprächen“ befindet. Doch Namen und Zahlen wurden nicht präsentiert - nicht einmal intern. Was nach dem Rückzug des verärgerten Nethery als Geschäftsführer der ausgegliederten Profi-Abteilung auch zu den Rücktritten von Aufsichtsratschef Joachim Suhr und dessen Stellvertreter Ben Zamek führte. Netherys Nachfolger ist sein Vorgänger: Elmar Schmellenkamp. Nicht nur die vielen Fans des Traditionsclubs fragen sich, ob unter den aktuellen personellen Voraussetzungen strukturiertes und zielgerichtetes Arbeiten überhaupt möglich ist.