Das Ende der Ära Nethery
Der Manager will bald eine Auszeit nehmen. Auflösung seines Vertrages steht wohl schon bevor.
Düsseldorf. Lance Nethery ist einer der erfolgreichsten Trainer und Manager in der Deutschen Eishockey Liga. Mannheim, Köln und Frankfurt waren die Stationen des 54-jährigen Kanadiers, bevor er 2005 zur Düsseldorfer EG wechselte und dort zwei Vizemeisterschaften und den Pokalsieg (2006) holte. Spätestens zum Ende dieser Saison am 30. April 2012 endet die Ära Nethery. Eine Fortsetzung seiner Tätigkeit ist von den neuen Machern um DEG-Präsident Markus Wenkemann und Vizepräsident Manfred Kirschenstein nicht vorgesehen.
„Das kam alles sehr überraschend. Wir wurden auch nicht darüber informiert, wie es bei der DEG weitergeht. Wichtig ist nur, dass es weitergeht“, sagt Nethery. Seinen Posten als Geschäftsführer will er so schnell wie möglich niederlegen, auch der Managerposten macht bis zum Auslaufen seines Vertrages kaum noch Sinn. Da nur Kapitän Daniel Kreutzer noch bis 2013 unter Vertrag ist, besteht an dieser Stelle aber dringender Handlungsbedarf bei dem DEL-Klub, damit die deutschen Leistungsträger wie Patrick Reimer, Evan Kaufmann, Derek Dinger oder René Kramer nicht abwandern. Die neuen Männer am DEG-Ruder wollen die anstehenden Vertragsangelegenheiten in Kürze regeln, wie Markus Wenkemann mitteilte. Dazu könnte auch ein Auflösungsvertrag für Nethery gehören, dem dann noch vier Monatsgehälter zustehen würden. „Wenn für mich in Düsseldorf Schluss ist, brauche ich erst einmal eine Pause. Die letzte Zeit war doch sehr anstrengend“, sagt Nethery. „Ich habe bei der DEG wirklich gute Jahre erlebt. Es gab zwei Vizemeisterschaften und den Pokalsieg. Eigentlich fehlt jetzt nur noch die Meisterschaft. Die Mannschaft hat das Zeug dazu.“
Zweimal war die DEG nahe dran am DEL-Titel. Zunächst mit Don Jackson (2006) als Trainer und dann mit Harold Kreis (2009). Zweimal wechselte Nethery auch auf die Trainerbank. Nachdem er den von ihm verpflichteten Slavomir Lener schnell wieder entlassen hatte, übernahm er den Job. Später dann den Posten von Harold Kreis, nachdem bekannt wurde, dass Kreis nach Mannheim wechseln würde. Damals gab Nethery zu, dass er sich mit Lener einen Fehlgriff geleistet hatte. Jetzt ist der Kanadier nicht mehr gefragt. „Ich habe schon gesagt, dass es nur um die DEG geht. Wenn man mich nicht haben möchte, dann soll es so sein. Ich klebe nicht an meinem Posten“, sagt er, wobei ihm die Enttäuschung anzumerken ist. Über die Hintergründe des Rauswurfs und mögliche Sponsoren sei man nicht informiert worden. Eines steht fest: Mit Nethery verliert die DEG einen Fachmann, der den Klub in der Spitze etabliert hat.