Martinsen träumt von der NHL
Ob der Torjäger bei der DEG bleibt ist fraglich. Scouts aus Nordamerika haben den Norweger bereits beobachtet.
Düsseldorf. Die zwölftägige Pause hat den Spielern der Düsseldorfer EG gut getan. Da neben Tim Conboy nur Niki Mondt und Jonas Noske verletzt sind, hofft Trainer Christof Kreutzer darauf, am Freitag (19.30 Uhr) mit sieben Verteidigern und vier Sturmreihen bei den Hamburg Freezers antreten zu können. Das heißt, dass Shawn Belle nach seiner Lungenentzündung wieder eingesetzt wird und als siebter Verteidiger zur Verfügung steht. Zudem ist Dominik Daxlberger, der zuletzt für Kooperationspartner Bad Nauheim spielte, für den vierten Sturm vorgesehen. Nach dem 3:2-Erfolg der Hamburger am Dienstag gegen die Kölner Haie werden die Freezers am Freitag mit frischem Selbstvertrauen antreten.
Genug Selbstbewusstsein sollte auch Andreas Martinsen haben, der beim 7:3-Erfolg gegen den EHC München von einem Scout aus der National Hockey League (NHL) beobachtet wurde. Nach dem erfolglosen Probetraining des DEG-Stürmers vor zwei Jahren in Washington wird der Norweger wohl eine erneute Chance bekommen, um in der NHL sein Glück zu versuchen. Der Scout der Colorado Avalanche schien jedenfalls nach dem Spiel nicht enttäuscht, obwohl Düsseldorfs Publikumsliebling trotz der sieben DEG-Tore nicht gerade geglänzt hatte.
Christof Kreutzer ist alles andere als begeistert, einen seiner besten Spieler eventuell ziehen lassen zu müssen. „Noch ist es ja nicht soweit“, sagte der Cheftrainer, der eine Lösung für den Fall finden möchte, wenn die DEG den Norweger gehen lässt. „Vielleicht gibt es so eine Art Zwei-Wege-Vertrag, der ihm ermöglicht, jeder Zeit nach Düsseldorf zurückzukehren, falls es in den Staaten nicht klappt.“ Die Chance an sich, wolle die DEG Martinsen nicht verbauen. „Am besten wäre es, wenn wir ganz früh Klarheit hätten, und der Spieler sich erklärt, wie er es machen will“, sagte der Cheftrainer, der natürlich weiß, dass die Qualifikationscamps der NHL frühestens im September stattfinden. Dort wird dann entschieden, welche Spieler es in die NHL-Teams geschafft haben und wer zunächst den Umweg über die Farmteams gehen muss.
Ob die DEG deshalb bereits Christoph Gawlik als Ersatzlösung verpflichtet hat, erscheint eher unwahrscheinlich, da Geschäftsführer Jochen A. Rotthaus ohnehin den einen oder anderen neuen Spieler verpflichten will, um die Mannschaft zu verstärken. Ob dann eine Ausländerlizenz für Martinsen zurückgehalten wird, ist reine Spekulation bis der Norweger sich erklärt hat.
Bis dahin sollte sich der 24-Jährige auf seine Tätigkeit bei der DEG konzentrieren. Wie sagt Trainer Kreuzer so gerne: „Wir können jeden schlagen.“ Mit Martinsen fällt das sicherlich erheblich leichter.