Neuer Spieler Minard: Auf den Spuren von Heiß, Brandl und de Raaf
Der 33-Jährige kam von den Kölner Haien nach Düsseldorf. Bei der DEG will der vielseitige Stürmer erfolgreicher sein als in der Vorsaison.
Düsseldorf. „Minard ist ein vielseitiger Angreifer, der sowohl auf dem Flügel als auch auf der Centerposition agieren kann. Er weiß, wo die Tore zu erzielen sind, hat einen feinen Schuss und ist zudem ein guter Skater.“ Diese Beschreibung findet sich im Internet in einer bekannten Eishockey-Datenbank auf der Spielerprofil-Seite von Chris Minard.
Der 33-Jährige hat seit diesem Sommer eine Gemeinsamkeit mit Spielern wie Josef „Peppi“ Heiß, Thomas Brandl, Helmut de Raaf oder Leo Stefan. Alle wechselten in ihrer Karriere von Köln nach Düsseldorf oder umgekehrt. „Ich denke, die Leute sind immer gespannt, wenn ein Spieler von den Haien zur DEG kommt. Mir ist klar, dass es bestimmte Erwartungen gibt. Aber die habe ich auch an mich selbst“, sagte der Kanadier nun beim Trainingsauftakt der DEG.
Nach drei Jahren in der Domstadt war Minard bei den Haien aussortiert worden. Und nach einer enttäuschenden Saison mit dem Verpassen der Play-offs gab es auch Vorwürfe. Einige Fans und Medien unterstellten Minard und einige andere Spielern, sie hätten nach Niederlagen häufig ausgelassen gefeiert und dabei auch mal einen über den Durst getrunken, während die deprimierten Haie-Fans mehr oder weniger daneben saßen. Minard wehrte sich bei seinem Abschied gegen die Vorwürfe: „Wenn eine Saison so läuft, dann wollen die Leute irgendjemandem die Schuld geben. Das hat mich verletzt und enttäuscht“, sagte der 40-malige NHL-Spieler.
In Düsseldorf möchte Minard wieder angreifen. Beim DEL-Halbfinalisten der vergangenen Saison hat der Fan der Detroit Red Wings einen Zweijahresvertrag unterzeichnet. „Hoffentlich kann ich hier meinen Beitrag leisten, damit die DEG mindestens so erfolgreich ist, wie sie es in der vergangenen Saison war“, sagt der in Owen Sound/Ontario geborene Linksschütze.
Die ersten Eindrücke von Verein und Stadt bezeichnet Minard als absolut positiv: „Wir haben ein gutes Team, das sehr hart arbeiten wird. Die Stadt ist schön, die Leute sind nett. Ich freue mich auf die Zeit hier.“
Das tut auch die andere Seite: „Von seiner Verpflichtung versprechen wir uns sehr viel“, sagt Christof Kreutzer über seinen vielseitigen Stürmer. Die Negativschlagzeilen aus dem Frühjahr will der DEG-Cheftrainer gar nicht groß kommentieren: „Er hat drei Jahre erfolgreich dort gespielt. Wäre der Verein nicht mit ihm zufrieden gewesen, hätte er das nicht geschafft“, sagte Kreutzer bereits vor einigen Wochen.
Dass sein neuer Arbeitgeber so früh mit der Saisonvorbereitung begonnen hat, wertet Minard als normal: „So früh zu beginnen, ist nicht nur wegen der Champions Hockey League wichtig. Das Spiel hat sich verändert, du musst einfach in guter körperlicher Verfassung sein. Natürlich ist es jetzt noch etwas Anderes, als auf dem Eis zu trainieren. Aber auf diese Weise kann man die neuen Teamkollegen auch sehr gut kennenlernen.“
Eine Frage wird Minard bis zum Saisonstart sicher noch häufig gestellt: Ob er sich auf das erste Duell mit seinem ehemaligen Verein freut? „Grundsätzlich freue ich mich auf das erste Spiel überhaupt für die DEG. Aber das erste Spiel gegen Köln wird in jedem Fall etwas Besonderes für mich sein“, sagt Minard, der die ersten Wochen mit seiner Familie noch im Hotel verbringen wird, bevor er dann neben seiner neuen sportlichen Heimat auch eine neue Wohnung gefunden hat.