Düsseldorfer EG Playoff-Viertelfinale: DEG verliert und fühlt sich verpfiffen
Die ganz schwachen Schiedsrichter sind die auffälligsten Akteure beim 2:3 gegen Wolfsburg. In der Viertelfinalserie steht es nun 1:1.
Düsseldorf. Es waren noch knapp sechs Minuten zu spielen, da hatten alle, die es mit der Düsseldorfer EG halten, endgültig genug gesehen. Nach der nächsten glasklaren Fehlentscheidungen zu Gunsten der Gäste aus Wolfsburg drehte alles durch. Trainer Christof Kreutzer stand schon in der Bandentür und war kurz davor, das Eis zu stürmen, von den Tribünen segelten zahlreiche Becher aufs Eis, und zwischen den DEG-Fans und denen aus Wolfsburg flogen wüst die Fäuste.
Schuld daran waren die Schiedsrichter Stephan Bauer und Marian Rohatsch, die eine Leistung zeigten, die mit Profisport nicht im Ansatz etwas zu tun hatte. Über weite Teile überboten sich die beiden Unparteiischen in Fehlentscheidungen. Und weil rund 90 Prozent davon für die Wolfsburger ausgingen, kochten die Emotionen im Dome hoch.
Am Ende gewannen die Grizzlys mit 3:2 (1:1/2:1/0:0) und glichen die Viertelfinalserie der Deutschen Eishockey Liga damit aus. Das war nicht unverdient, weil die Gäste mehr Spielanteile und die klareren Chancen hatten. Das wiederum lag aber vor allem daran, dass die DEG ständig in Unterzahl war, während die Wolfsburger für dieselbe Art der Zweikampfführung unbehelligt blieben. 19:8 Strafminuten hatten Bauer und Rohatsch am Ende verteilt. Hinzu kamen 20 Minuten gegen Alexander Preibisch wegen eines angeblichen Fouls mit Verletzungsfolge und weitere zehn gegen Bernhard Ebner, der sich zu sehr über die Schiedsrichter aufgeregt hatte.
"Bei der ein oder anderen Strafzeit müssen wir sicher mehr Disziplin haben", sagte Christof Kreutzer, als er sich wieder beruhigt hatte, "aber alles andere an Strafzeiten...", begann der DEG-Coach seinen zweiten Satz zu den Schiedsrichtern, brach ihn aber ab und überließ den Zuhörern die Interpretation, um nicht etwas zu sagen, was er nachher bereuen würde.
Aber auch auf der anderen Seite gab es Frust: Grizzlys-Manager Charly Fliegauf war bereits während des Spiels zu den Offiziellen gegangen, um einen Sonderbericht zu verlangen. Seine Mannschaft habe sich von den DEG-Fans bedroht gefühlt. In der Tat ließ das Verhalten einiger Düsseldorfer arg zu Wünschen übrig, die die Gäste mit Bier beschütteten. Dass ein Grizzly-Stürmer beim Gang in die Kabine versuchte, einen DEG-Fan mit seinem Schläger zu schlagen, war auch nicht wirklich besser.
Das alles war ein insgesamt unwürdiges Ende für ein Spiel, das spektakulär begonnen hatte. Obwohl sich die beste und die drittbeste Abwehr der Hauptrunde gegenüberstanden, stand es schon nach wenigen Minuten 1:1. Kurtis McLean hatte das 0:1 nach nicht nach zwei Minuten besorgt. Doch lange ließ die Antwort nicht auf sich warten, zweieinhalb weitere Minuten später glich Drayson Bowman aus. Und auch als die Gäste zu Beginn des Mittelabschnitts durch einen höchst kontroversen Treffer von James Sharrow erneut in Führung gingen, glich die DEG nur eineinhalb Minuten später durch Norm Milley aus.
Kurz vor Ende des zweiten Drittels brachte Jeffrey Likens die Gäste zum dritten Mal in Führung. Doch dieses Mal hatte die DEG keine Antwort mehr, weil sie immer wieder auf der Strafbank saß und das Spiel in den letzten Minuten kaum noch etwas mit Eishockey zu tun hatte. Allzu lange wollte Trainer Kreutzer aber nicht hadern: "Am Sonntag geht es weiter mit der nächsten Schlacht."