Raubein Rome: Das war Pech
Der neue Stürmer der DEG will trotz der Matchstrafe nach dem kürzesten Debüt in der DEL sein Spiel nicht umstellen.
Düsseldorf. Es war das kürzeste Debüt eines DEG-Spielers überhaupt in der Deutschen Eishockey Liga. Nach 296 Sekunden Gesamtspielzeit und gerade 60 Sekunden Eiszeit wurde Ashton Rome im Anschluss an einen harten Check gegen Wolfsburgs Gregory Moore von den Schiedsrichtern mit einer Matchstrafe in die Kabine geschickt.
Auch das rheinische Derby gegen die Kölner Haie erlebte der 26-jährige Kanadier zwangsläufig als Zuschauer in der Lanxess-Arena, am Ende mit leicht bitterer Miene, weil sein Team mit 0:4 den Kürzeren gezogen hatte. „Bei beiden Spielen herrschte eine tolle Atmosphäre, so etwas erlebt man bei uns seltener, die Zuschauer gehen hier ungeheuer mit. Ich hoffe, dass ich schnell wieder spielen und dem Team helfen kann“, sagt der Stürmer aus Manitoba.
„Ich hatte mir das auch anders vorgestellt. Moore hat sich in dem Moment, in dem ich ihn gecheckt habe, weggedreht. Das war Pech. Aber ich spiele hart und werde meine Spielweise nicht umstellen.“ Der Wolfsburger Moore blieb unverletzt und konnte umgehend weiterspielen.
Ashton Rome hat ohnehin eine ereignisreiche Woche hinter sich. „Ich wurde angerufen und saß am nächsten Tag im Flugzeug. Am Donnerstag bin ich um 7.30 Uhr in Düsseldorf gelandet. Ich habe direkt mit der Mannschaft trainiert, eine Nacht geschlafen und leider viel zu kurz gespielt.“
Die DEG hatte Ashton Rome schon länger auf der Liste, bevor sich die Verantwortlichen zu dem Transfer entschlossen hatten. „Wir mussten auf die Verletzung von Michael Catenacci reagieren. Bei ihm ist noch nicht abzusehen, wann er wieder einsatzfähig ist. Manchmal geht es ihm gut, manchmal klagt er über Kopfschmerzen“, sagt Manager Walter Köberle.
Bei den Untersuchungen stellte sich heraus, dass der 21-Jährige bereits seine zweite Gehirnerschütterung kurz hintereinander hat, was die Genesung nun hinauszögert.
Die Verpflichtung Romes verursacht keine zusätzlichen Kosten, da Catenaccis Gehalt ab jetzt von der Berufsgenossenschaft bezahlt wird. Das ist immer der Fall, wenn ein Spieler länger als sechs Wochen ausfällt. Erst wenn der 21-Jährige wieder spielfähig ist, steht er wieder auf der DEG-Gehaltsliste.
Zwei Profis aus dem DEG-Team kennt Raubein Ashton Rome bereits. „Mit Co-Trainer Colin Long bin ich befreundet. Er hat mir viel Gutes erzählt. Mit Drew Paris habe ich schon im Team gespielt“, sagt der 26-Jährige, der zunächst ohne Familie in Düsseldorf ist. „Meine Frau und mein kleiner Sohn werden mich in der Weihnachtszeit besuchen.“
Mit gutem Grund, denn am 31. Dezember hat Rome Geburtstag. Bis dahin hat er noch genügend Zeit, um sich bei der DEG einzugewöhnen und Spielpraxis zu sammeln.