Eishockey DEG: Zehn Zahlen zum Saisonstart

Düsseldorf · Nach einem Viertel steht die DEG auf Rang vier. Zurecht?

DEG-Torhüter Mathias Niederberger hat mit starken Leistungen zum bislang guten Abschneiden seiner Mannschaft beigetragen.

Foto: Birgit Häfner

Ein Viertel der neuen Saison in der Deutschen Eishockey Liga ist vorbei, jede Mannschaft hat einmal gegen jede gespielt. Zeit für ein erstes Zwischenfazit aus Sicht der Düsseldorfer EG. Die steht trotz der unnötigen Derby-Niederlage am Sonntag in Köln (1:4) auf einem starken vierten Platz. Doch ist das Zufall oder gar Glück? Oder gehört sie dahin? Hier kommen zehn Zahlen, die den Saisonstart der DEG einordnen.

Neun Siege hat die DEG geholt. Das hört sich erst mal gut an. Doch bei genauerem Hinsehen gewann sie nur viermal nach 60 Minuten, nur vier Teams haben seltener drei Punkte geholt.

Sechs Verlängerungen gab es bereits. Kein Team hat das häufiger erlebt. Was für die DEG spricht: Sie holte sich fünfmal den Extrapunkt.

27,3 Prozent der Überzahlspiele sind erfolgreich. Und hätte die offizielle DEL-Statistik nicht ein Tor von Jerome Flaake falsch bewertet, die Powerplayquote wäre noch höher. Ein überragender Wert und der beste der Liga. 15 Überzahltoren stehen nur neun in Unterzahl kassierte Treffer gegenüber.

68 Zwei-Minuten-Strafen hat die DEG bekommen, mehr als fünf pro Spiel. Das ist zu viel. Zwar stimmt die Bilanz in Unterzahl (85 Prozent Erfolgsquote), aber in der Regel schießt man in der Zeit keine Tore, wird schneller müde und kommt aus dem Rhythmus.

26 Gegentore hat die DEG kassiert. Das sind zwei pro Spiel – ein herausragender Wert im Eishockey. Und ein Beweis, wie stark die Düsseldorfer verteidigen. Nur das Überteam aus München (zwölf Siege aus 13 Spielen) hat ein Tor weniger kassiert.

93,28 Prozent der gegnerischen Schüsse wehren die DEG-Torhüter ab. Was zeigt: Die wenigen Gegentore hat das Team vor allem Mathias Niederberger und Hendrik Hane zu verdanken. Aktuell hat die DEG das beste Torhüter-Duo der Liga, beide gehören zu den Top-Vier in Sachen Fangquote.

8,4 Prozent der DEG-Schüsse landen im Tor. Ein eher schwacher Wert (Platz zehn von 14), zweistellig sollte die Erfolgsquote schon sein. Vor allem im Fünf-gegen-Fünf klappte bis zum vergangenen Wochenende nicht viel. Dort liegt die Quote sogar nur bei 4,7 Prozent – der schlechteste Wert der gesamten Liga.

49,9 Prozent beträgt der Corsi-Wert. Darunter versteht man das Verhältnis aller Schüsse, so sollen die Spielanteile oder der Puckbesitz errechnet werden. Geht es danach, teilt sich die DEG die Spiele mit ihren Gegnern auf. Das sollte im Laufe der Saison besser werden.

34,4 Prozent der DEG-Schüsse kommen aus dem Slot, der gefährlichen Zone direkt vor dem Tor. Von dort ist die Wahrscheinlichkeit am größten, dass der Schuss den Weg ins Tor findet. 34,4 ist ligaweit der zweitschlechteste Wert. So mahnte Trainer Harold Kreis jüngst an, mehr Scheiben und Männer zum Tor zu bringen, damit den gegnerischen Torhütern die Sicht genommen und die Chance auf Nachschüsse größer wird.

37,2 Prozent der gegnerischen Schüsse kommen aus dem Slot vor dem DEG-Tor. Ein ordentlicher Wert, die DEG ist das fünftbeste Team in dieser Wertung. Sie versteht es, die gegnerischen Stürmer die meiste Zeit von ihrem Tor wegzuhalten. Auch ein Grund, warum sie so wenige Tore kassiert.

Fazit: Die DEG steht zurecht unter den Top-Sechs der Liga. Überzahl, Torhüter und generell die Defensive sind überragend, Probleme gibt es dagegen im Fünf-gegen-Fünf vor dem gegnerischen Tor. Das muss besser werden, will sie mehr Spiele nach 60 Minuten gewinnen. Und das wird nötig sein, um den vierten Platz langfristig zu halten oder sogar noch zu klettern.