Teufelskerl Bobby Goepfert
Der Keeper der DEG hält den 4:3-Sieg im Derby fest. Er pariert alle drei Kölner Penaltys.
Düsseldorf/Köln. Das Duell der Torhüter stand beim rheinischen Derby im Mittelpunkt. Auf Seiten der DEG der 28-jährige Amerikaner Bobby Goepfert, als Aufsteiger des Jahres in der Deutschen Eishockey Liga (DEL), und bei den Kölner Haien Youri Ziffzer, der Neu-Kölner mit den Berliner Wurzeln.
Beide haben eines gemeinsam. Sie wurden von ihren Klubs als Nummer zwei hinter den etatmäßigen Torhütern Jean-Sebastien Aubin (DEG) und Danny aus den Birken (KEC) verpflichtet. Aber beide „Back ups“ haben sich durch glänzende Leistungen in den Vordergrund gespielt. Bei den Metro Stars ist das besonders bitter für Jean-Sebastien Aubin. Sonst kennt man den 34-jährigen Kanadier mit bunter Maske im Tor, nach und nach hat ihm Bobby Goepfert immer mehr den Rang abgelaufen.
Auch am Dienstag stand Aubin an der Bande abseits der Mannschaft, ohne Maske und Torwartkelle. „Ich muss auf meine Chance warten. Momentan kann ich nicht daran denken, die Nummer eins zu sein. Ich bin froh, wenn ich überhaupt spiele“, sagte Aubin vor dem gestrigen Derby in der KölnArena. Trainer Jeff Tomlinson hat den Wechsel zwischen den Pfosten nicht abrupt vorgenommen, sondern lange an Aubin festgehalten. „Bobby hat einen Lauf. Es wäre nicht in Ordnung, wenn ich jetzt gewechselt hätte“, sagte der DEG-Coach, der wegen einer Grippe zuletzt sogar durchgängig auf die Trainingseinheiten verzichten musste.
Am Dienstag stand der 41-Jährige wieder an der Bande. Tomlinson wurde in seiner Torwart-Wahl bestätigt, denn Bobby Goepfert war der große Rückhalt. Sensationell war seine Reaktion nach einem Schuss von Jason Japsers. Goepfert entschärfte den Puck mit einem Hechtsprung ins kurze Eck. Der Goalie hatte gestern beim Derby eine Menge Arbeit. Entweder war der Angriffsdruck der Haie zu hoch, die DEG leistete sich in der Defensive einige individuelle Fehler (Bazany, Holland) oder spielte in Unterzahl — das kam am Dienstagabend häufiger vor.
Auch wenn Goepfert die drei Gegentore in der regulären Spielzeit nicht verhindern konnte, der 28-Jährige hielt sein Team mit tollen Paraden im Spiel und behielt im Penaltyschießen die Nerven. Das war gleichbedeutend mit dem Sieg, zumal DEG-Stürmer Tyler Beechey den einzigen Penalty verwandelte.