Freezers entlassen Laporte und befördern Assistent Aubin
Hamburg (dpa) - Der bisherige Co-Trainer Serge Aubin soll die Hamburg Freezers nach der Beurlaubung von Chefcoach Benoit Laporte zu Erfolgen wie in der vergangenen Saison führen. Nach dem bisher schlechtesten Saisonstart des Clubs in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) musste Laporte nun gehen.
„Das war kein Schnellschuss“, erklärte Geschäftsführer Uwe Frommhold. „Es kommt nicht darauf an, dass man verliert, sondern wie man verliert. Wir hatten den Eindruck, dass der sportliche Erfolg der Freezers gefährdet ist. Das Band, das Trainer und Spieler verbunden hat, ließ sich einfach nicht mehr zusammenknoten.“
Auch Kapitän Christoph Schubert deutete an, dass am Ende wohl zwischenmenschliche Probleme zwischen Spieler und Trainer den Ausschlag gaben: „Das war ein schleichender Prozess über die vier Jahre“, sagte Schubert, der seit Saisonbeginn mit einem Innenbandriss im Knie ausfällt. Der 54-jährige Kanadier Laporte hatte das Traineramt der „Kühlschränke“ im Dezember 2010 übernommen und sie 2013/14 mit der Hauptrundenmeisterschaft und dem Playoff-Halbfinale zur erfolgreichsten Saison der Clubgeschichte geführt. Derzeit sind die Norddeutschen auch angesichts vieler Verletzter punktloser Tabellenletzter in der DEL und haben in der Champions Hockey League (CHL) das Achtelfinale mit fünf Niederlagen klar verpasst.
Serge Aubin war von seiner Beförderung zum Cheftrainer sichtlich überrascht. „Das kommt alles sehr plötzlich für mich. Ich muss das erst einmal realisieren. Mein Fokus liegt nun auf den Spielen am Wochenende“, erklärte der 39-Jährige Kanadier, der von 2011 bis 2012 selber noch für die Hamburg Freezers auf dem Eis stand. Zuvor war er unter anderem lange in der nordamerikanischen Profiliga NHL aktiv und kam auf insgesamt 396 Einsätze. Zur Saison 2013/14 übernahm er das Amt des Co-Trainers bei den Freezers.
„Er ist ein junger Trainer, er ist hungrig, und er kennt die Mannschaft. Die Mannschaft braucht jetzt einen Trainer, der viel mit den Spielern spricht. Er wird die richtigen Impulse geben“, prophezeite Sportdirektor Stéphane Richer. Nachdem sich Laporte von der Mannschaft verabschiedet hatte, leitete Aubin am Donnerstagvormittag bereits die erste Trainingseinheit. Auch wenn sein Vertrag lediglich bis Saisonende läuft, bezeichnet Frommhold ihn als „Dauerlösung“. Den Posten des Co-Trainers übernimmt vorübergehend Richer selbst, der eine A-Trainerlizenz besitzt.