Steigende Begeisterung bei Hamburg Freezers

Hamburg (dpa) - Immerhin rund 850 Eishockey-Fans zwängten sich mitten im Sommer in die Trainingshalle der Hamburg Freezers, um bei der ersten Übungseinheit der neuen Saison dabei zu sein.

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Nicht nur die Musik aus den Boxen, auch die altbekannten Fan-Gesänge verbreiteten beste Stimmung. „Das ist einfach großartig. Die Fans haben einen großen Anteil am Erfolg der letzten Saison“, sagte Coach Benoit Laporte, der 2013/14 mit der Hauptrunden-Meisterschaft und dem Halbfinal-Einzug die erfolgreichste Spielzeit der Club-Geschichte in der DEL erlebte.

Als neues Saisonziel wird zunächst „nur“ die direkte Playoff-Qualifikation ausgerufen. Dafür wäre ein Platz unter den ersten Sechs notwendig. „Wenn wir uns zudem das Heimrecht sichern, wäre das natürlich schön“, ergänzte Geschäftsführer Uwe Frommhold. Dafür wäre Platz vier nötig.

Die Eishockey-Begeisterung in Hamburg ist groß. Mehr als 3000 Dauerkarten wurden bereits verkauft. Im Vorjahr waren es zum gleichen Zeitpunkt rund 2400. „Es wird anerkannt, was für harte Arbeit hier geleistet wird und dass wir keine Mannschaft sind, die 15 oder 20 Spieler austauscht“, glaubt Frommhold.

Ausgerechnet der Akteur, der die Fan-Herzen am höchsten schlagen ließ, spielt aber nicht mehr im Hamburger Trikot. Angreifer David Wolf hat einen Vertrag bei den Calgary Flames in der NHL unterschrieben. Bis Ende August mischt er noch beim Freezers-Training mit, um sich für die nordamerikanische Profiliga in Form zu bringen. „Ziel ist, den Monat verletzungsfrei zu überstehen und fit zu werden“, sagte der 24-Jährige, nachdem er eine halbe Stunde Autogramme gab und sich mit Fans fotografieren ließ.

Trotz Wolfs Weggang befürchten die „Eisschränke“ keinen Qualitätsverlust. Die Neuzugänge Brett Festerling und Sam Klassen verstärken die Verteidigung, Marty Sertich, Patrick Pohl und Kevin Clark den Angriff. „Offensiv sind wir vielleicht sogar noch besser als letzte Saison. Ich denke, dass alle vier Reihen Tore schießen und auch Gegentreffer verhindern können“, sagte Torjäger Jerome Flaake.

Auch Laporte war nach der ersten Einheit zufrieden mit den Neuen: „Ihre individuellen Qualitäten gefallen mir. Sie haben Kreativität und sehr gute Hockey-Fähigkeiten.“ Laut Kapitän Christoph Schubert ist besonders wichtig, dass sich wie zuletzt auch wieder ein starker Teamgeist bildet: „Wenn es in der Kabine läuft, läuft es auch auf dem Eis. Ich denke, die neuen Jungs passen gut bei uns rein.“ Ein Ruderausflug als Teambuilding-Maßnahme soll das Miteinander zusätzlich stärken.

Ehe die DEL-Saison am 12. September mit dem Heimspiel gegen den EHC München beginnt, müssen die Norddeutschen in der neu gegründeten Champions Hockey League (CHL) ran. Am 22. August wird Lulea Hockey aus Schweden zu Gast sein. Die weiteren Gruppengegner sind Rauman Lukko aus Finnland und die englischen Nottingham Panthers. Jerome Flaake geht den europäischen Wettbewerb mit viel Selbstvertrauen an: „Es wird ein hohes Niveau. Wir wollen uns dort beweisen, so weit wie möglich kommen und vielleicht sogar die Champions League gewinnen.“