Deutsche in der NHL: Nur Seidenberg kämpft um den Titel
Am Dienstag startet die NHL. Deutsche spielen Nebenrollen — noch.
Düsseldorf. Als Christian Ehrhoff vor zwei Jahren einen 40-Millionen-Dollar-Vertrag bei den Buffalo Sabres unterschrieb, da dachte der gebürtige Moerser, endlich das Team gefunden zu haben, mit dem er den Stanley Cup gewinnen kann.
Nun, vor dem Start der Dienstagnacht beginnenden Saison der nordamerikanischen Eishockey-Liga NHL, ist der Titel kein Thema mehr. Damals, 2011, hatte er erwartet, „dass das Team weiter oben stehen und mit zu den Favoriten zählen würde — doch das sind wir im Moment keinesfalls“, sagte Ehrhoff der „Eishockey-News“.
In der Tat dürften es die Sabres enorm schwer haben, die Play-offs überhaupt zu erreichen. Zwar gehört der ehemalige Krefelder Ehrhoff auch mit 31 Jahren noch zu den besten Verteidigern der Welt, um ihn herum soll in den kommenden Jahren aber ein neues Team aufgebaut werden.
Bis auf Österreichs Torjäger Thomas Vanek und US-Olympia-Torhüter Ryan Miller fehlt es in Buffalo an Spitzenpersonal. So wird Ehrhoff wohl erneut eine enttäuschende Saison erleben — und ist damit nicht der einzige deutsche Spieler.
Für die beiden Ex-Düsseldorfer Korbinian Holzer und Alexander Sulzer kam die Schreckensnachricht schon vor dem ersten Bully. Beide wurden von ihren Teams aus dem Kader gestrichen. Und auch für Marcel Goc, einzige deutsche Offensivkraft mit einen Stammplatz in der besten Liga der Welt, dürfte es nichts zu lachen geben, spielt er doch in Florida, dem schlechtesten Team der Vorsaison.
Mehr Hoffnungen auf das Jahr eins nach dem monatelangen Tarifstreit der Vorsaison dürfen sich die Torhüter machen Der Ex-Kölner Thomas Greis ist in Phoenix zwar nur die „Nummer Zwei“, dürfte aber zumindest mehr Einsatzzeit bekommen als zuletzt in San Jose. Und in Philipp Grubauer wächst in Washington ein großes Talent heran.
So bleibt aus deutscher Sicht alles beim Alten. Der einzige Spieler, der sich Hoffnungen auf den Stanley Cup machen darf, ist Dennis Seidenberg. Der Verteidiger der Boston Bruins gewann den Titel 2011, vergangene Saison scheiterte er erst im Finale an Chicago. Auch dieses Jahr gehört Boston zu den Favoriten. Der Rest spielt eine Nebenrolle.
Da fällt es kaum noch ins Gewicht, dass die Deutschen auch bei Olympia nur zugucken werden, wenn die anderen um Medaillen spielen.