Deutsches Eishockey-Team wahrt Viertelfinal-Chance
Stockholm (dpa) - Der erste Schritt ist gemacht, jetzt müssen Deutschlands Eishockey-Cracks um Super-Torhüter Dennis Endras auf dem Weg ins dritte WM-Viertelfinale in Serie gegen Norwegen nachlegen.
Mit dem eminent wichtigen zweiten Turniersieg am Samstag gegen Dänemark hat das Team von Bundestrainer Jakob Kölliker die Chance auf die Runde der letzten Acht gewahrt. Dank einer Energieleistung und einem überragenden Endras gewann Deutschland mit 2:1 (0:0, 1:1, 1:0) in Stockholm. „Das Team hat wirklich hart dafür gekämpft“, lobte Kölliker nach dem Arbeitssieg gegen den Letzten der Gruppe B.
In einem zerfahrenen Spiel drehten Thomas Greilinger (38. Minute) und Philip Gogulla (49.) die Partie und machten den erst dritten Sieg im siebten Spiel bei einer WM gegen Dänemark perfekt. „Heute war es egal, wie wir gespielt haben. Wir brauchten drei Punkte, die haben wir jetzt. Darüber können wir uns ein paar Stunden freuen, dann geht's gegen Norwegen weiter“, sagte Angreifer Alex Barta.
Die Skandinavier, die nach der Pleite nun den Abstieg aus der A-Gruppe fürchten müssen, waren vor 5107 Zuschauern durch Morten Green (22.) in Führung gegangen. Weitere Gegentreffer verhinderte der starke Endras, der mit seinen Paraden auch den dänischen Coach zur Verzweiflung brachte. „Das war unser bestes Spiel bei dieser WM. Wir können nicht besser spielen“, sagte Per Bäckman.
Die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) bleibt mit nun sechs Punkten zwar auf Rang sechs der Gruppe B. In den abschließenden Spielen gegen Norwegen am Sonntag und gegen Tschechien am Dienstag kann Deutschland den Sprung in die Runde der letzten Acht allerdings perfekt machen. Bereits am Sonntag muss Deutschland nun erneut siegen. „Das ist wieder ein Endspiel für uns. Das wird wieder ein heißer Tanz“, sagte Torjäger Patrick Reimer.
Ob der erneut zum besten deutschen Spieler der Partie gekürte Endras am Sonntag indes wieder im Tor steht, ist noch unklar. „Es gibt viele Gründe, die dagegen sprechen, aber auch einige dafür. Zwei Spiele an zwei Tagen bringen auch immer einen hohen Kräfteverschleiss“, sagte Kölliker. Endras selbst sieht darin kein Problem. „Ich bin es aus Finnland gewohnt, Freitag und Samstag zu spielen“, sagte der Keeper von HIFK Helsinki.
Endras wurde im Spiel von seinen Vorderleuten einige Male alleine gelassen. Vor allem mit dem starken ersten dänischen Block mit insgesamt vier NHL-Profis um Stürmerstar Frans Nielsen von den New York Islanders hatte das deutsche Team Probleme. Das 0:0 nach dem ersten Drittel war auch angesichts eines Torschussverhältnisses von 13:5 zugunsten Dänemarks schmeichelhaft für die DEB-Auswahl.
Das schlechte Spiel setzte sich auch nach dem ersten Seitenwechsel fort. Kirill Starkov nutzte eine Unkonzentriertheit des Mannheimers Nikolai Goc zu einem feinen Solo, an dessen Ende er Kapitän Morten Green freispielte, der zur verdienten Führung vollendete. Danach lief im sichtlich verunsicherten deutschen Team zunächst kaum noch etwas zusammen. Als die deutschen Fans anfingen zu pfeifen, riss Greilinger mit seinem Gewaltschuss das DEB-Team aus der Lethargie.
Im Schlussdrittel spielte Deutschland wesentlich engagierter. Das Siegtor Gogullas war der verdiente Lohn für eine kämpferisch überzeugende Vorstellung. Spielerisch blieb das DEB-Team allerdings vieles schuldig.