Eishockey DEL Geduldsprobe Düsseldorfer EG: Wirtz mahnt zur Geschlossenheit

DÜSSELDORF · Auch nach dem Overtime-Sieg in Iserlohn ist die Düsseldorfer EG in der Deutschen Eishockey Liga noch Tabellenletzter. Aber der Geschäftsführer will den sportlich Verantwortlichen trauen. Solange es denn bitteschön bald auch besser wird.

DEG-Geschäftsführer Harald Wirtz stellt sich hinter die sportlich Verantwortlichen, will jetzt aber auch Resultate sehen.

Foto: Birgit Häfner

. Nach neun Spieltagen in der Deutschen Eishockey Liga ist die Düsseldorfer EG trotz des 2:1-Overtime-Sieges in Iserlohn am Sonntag Tabellenletzter, wandelt grob betrachtet auf den Spuren der Krefeld Pinguine, die vor zwei Spielzeiten den schmerzhaften Gang ins Unterhaus antreten mussten. Jetzt hat Harald Wirtz, der geschäftsführender Gesellschafter der DEG Eishockey GmbH, zur aktuellen sportlichen Situation Stellung genommen und zu Geduld gemahnt, auch mit den sportlich Verantwortlichen – wohl mit Geduld im Angesicht des kleinen Erfolgserlebnisses beim Tabellenvorletzten Iserlohn: „Wir sind enttäuschend in die Saison 2023/24 gestartet. Nach neun Spieltagen ist das Team Tabellenletzter, letzte Plätze gibt es auch in nahezu allen relevanten Eishockey-Statistiken. Außerdem gingen alle vier bisherigen Heimspiele verloren. Das entspricht nicht unseren Zielen und Ansprüchen“, schreibt Wirtz bei auf der Internetplattform Facebook über den Vereinsaccount.

„Meine Mit-Gesellschafter und ich sind – wie alle Fans und Freunde des Clubs – mit der aktuellen sportlichen Situation absolut unzufrieden. Wir können daher die vielen negativen Reaktionen im Umfeld gut verstehen.“

Dennoch wolle man jetzt keine Veränderungen vornehmen. „Wir stehen hinter Sportdirektor Niki Mondt, hinter dem Trainer-Team um Thomas Dolak und hinter der Mannschaft. Dies ist die gemeinsame Einschätzung aller Gesellschafter. Wir sind von den vorhandenen Qualitäten überzeugt.“ Es gebe einen „großen Schulterschluss zwischen Sportlicher Leitung, Trainern, den Spielern, dem Umfeld und auch den Gesellschaftern. Man wolle deshalb aber „in den kommenden Spielen auch ein klares positives Zeichen der Mannschaft sehen. Wir erwarten Entwicklungen und dass Spiele gewonnen werden“, teilte Wirtz mit. Natürlich eine unmissverständliche Formulierung: Hagelt es weiter Niederlagen, wird es bei der DEG Konsequenzen geben.

Wirtz hat allerdings analysiert, dass sich Ruhe im Verein lohnen könnte. Oft seien Vertrauen und eine ruhige Hand die besten Ratgeber in der Teamführung. „Wir setzen zu diesem Zeitpunkt deshalb auf klare Kontinuität und wollen den stringenten Aufbau, den wir in den vergangenen Jahren begonnen haben, nicht überhastet gefährden. Wir gehen unseren Weg weiter und stehen in dieser Phase zu dieser Konstellation.“ An die Fans appellierte er, „unsere Entscheidung mitzutragen, geduldig zu sein, den handelnden Personen zu vertrauen und das Team zu unterstützen“. Wirtz: „Wir müssen zusammenhalten, dann kommen wir gemeinsam da raus.“

Vor dem Spiel in Iserlohn hatte das 3:7 gegen die Löwen Frankfurt deprimiert. Dass die Zuschauerzahl im Rather Dome am Freitagabend mit 5636 die bisher geringste dieser Saison war, dürfte zwar dem Umstand geschuldet sein, dass die Deutsche Fußball-Liga (DFL) mal wieder ein Heimspiel der Fortuna zeitgleich angesetzt hatte. Dennoch war mit Pfiffen und „Dolak raus“-Rufen erstmals eine veränderte Stimmung auf den Rängen zu vernehmen. „Bis jetzt haben uns die Anhänger fantastisch unterstützt. Dass sie bei diesem Start irgendwann ihren Unmut äußern, finde ich normal“, sagte Sportdirektor Niki Mondt. Sieben Niederlagen in neun Spielen sind ein dickes Brett. Und auch die Krefeld Pinguine hatten sich vor zwei Jahren mit der mathematischen Chance so lange Hoffnung gemacht, bis sie abgestiegen waren.

Für den 44 Jahre alten Trainer Dolak steht weiter auf dem Prüfstand, ob seine Art des Spiels zur DEG passt. Dolak möchte mit viel Scheibenbesitz offensives Eishockey spielen lassen, hatte damit jedoch schon in der Vorbereitung sehr oft Schiffbruch erlitten. Jetzt müssen der Trainer und seine Assistenten Alexander Barta und Daniel Kreutzer weiter liefern.