Kölliker: „Noch sind wir nicht geschlagen“

Stockholm (dpa) - Fragen an Eishockey-Bundestrainer Jakob Kölliker nach der 2:3-Niederlage gegen Lettland bei der WM.

War die Leistung gegen Lettland einfach zu schlecht?

Kölliker: „Wir haben vieles gut gemacht, hatten aber leider ein, zwei Fehler zu viel für dieses gute lettische Team. Wir waren aber lange im Spiel und kamen hart zurück. Dann kassierten wir drei Strafen und das ist in einem Drittel eindeutig zu viel, wenn ein Spiel auf Messers Schneide steht.“

Sie sind von 0:2 auf 2:2 herangekommen und waren im psychologischen Vorteil. Wieso hat das Team den nicht genutzt?

Kölliker: „Wir hatten einen Lattenschuss von (Christoph) Ullmann, (Thomas) Greilinger schießt dem Torhüter an die verlängerte Kelle. Das sind Millimeter, die gefehlt haben. Wir haben nicht viel schlecht gemacht, wir haben gut gespielt und das soll uns Mut machen für die nächsten Spiele.“

Sie haben André Rankel und Felix Schütz draußen gelassen und die WM-Neulinge Sinan Akdag und Daniel Pietta gebracht. Inwiefern hat sich das ausgezahlt?

Kölliker: „Wenn man verliert, zahlt sich nichts aus. Sie haben aber ansprechende Leistungen gezeigt. Sie haben sich gut ins Team integriert. Wir waren homogen. Es lief zwar heute gegen uns, aber das ist kein Katastrophe.“

Warum haben sie heute auf Rankel und Schütz verzichtet?

Kölliker: „Nein, das kann ich nicht genau sagen. Weil ich nicht will.“

Was bedeutet diese Niederlage für den weiteren Turnierverlauf?

Kölliker: „Das ist noch zu früh. Es sind erst drei Spiele gespielt. Wir rechnen nach sieben Spielen ab.“

Was erwarten sie jetzt von dem Spiel gegen Russland?

Kölliker: „Einen Sieg. Wir gehen in jedes Spiel, um zu gewinnen. Wir bereiten uns vor, um zu gewinnen. Wir wissen natürlich, wie schwierig das wird. Uns erwartet eine Super-Truppe. Das soll aber eine große Herausforderung sein, dieser Mannschaft ein Bein zu stellen.“

Kann man sagen, dass sie nur eine funktionierende Sturmreihe haben?

Kölliker: „Das ist zu krass ausgedrückt. Welche denn?“

(Philip) Gogulla, (Patrick) Reimer, Ullmann.

Kölliker: „(Kai) Hospelt hat heute zwei Punkte geliefert. Da kann man nicht sagen, dass die Reihe von ihm nicht funktioniert.“

Bei seinem Tor waren auch Reimer und Gogulla auf dem Eis...

Kölliker: „(John) Tripp war auch noch auf dem Eis und das ist schon die halbe Linie. Es war halt ein fliegender Wechsel, bei uns gibt es nicht zwei Reihen. Bei uns gibt es vier Reihen. Alle sind am Erfolg gleich beteiligt.“

Aber man kann schon sagen, dass die Reihe Gogulla, Reimer, Ullmann besser als die anderen funktionieren?

Kölliker: „Ja, sie spielen sehr gut und darum spielen sie auch zusammen.“

Mal angenommen, sie verlieren die nächsten Spiele gegen Russland und Schweden...

Kölliker: „Ich habe die Frage nicht verstanden.“

Mal angenommen, sie verlieren die nächsten beiden Spiele...

Kölliker: „Ich nehme nichts an. Wir bereiten uns auf Russland vor und dann entscheiden wir.“

Also gibt es für sie keine besondere Drucksituation, sollten sie gegen Russland und Schweden verlieren?

Kölliker: „Nein, wir bereiten uns auf Russland vor. Wer weiß, was da passiert? Sie müssen uns schlagen. Noch sind wir nicht geschlagen.“